Die Stelzer-Landesregierung hat die Kontrolle über die Corona-Lage verloren – das sagen acht von zehn Oberösterreicherinnen und Oberösterreichern in einer aktuellen Spectra-Umfrage. Nur 13% bewerten das Krisenmanagement der türkis-blauen Landesregierung mit „sehr gut“ oder „gut“. Und mehr als Hälfte wünscht sich jetzt schon, ÖVP und FPÖ hätten nicht miteinander koaliert.
Das Meinungsforschungs-Institut „Spectra“ befragte im Auftrag der „OÖN“ 500 Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher zum Corona-Management der türkis-blauen Landesregierung. Die Ergebnisse der Umfrage würde man in der Schule wohl so kommentieren: „Nicht genügend Herr Landeshauptmann, setzen!“
Die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher haben die Nase offenbar voll. Fast acht von zehn Befragten sagen, ÖVP-Landeshauptmann Thomas Stelzer und sein Team habe die Corona-Lage nicht mehr unter Kontrolle. Nur 12% glauben, dass die Stelzer-Landesregierung die Situation noch im Griff hat (10% machen keine Angabe).
62% meinen, Stelzer und sein Team haben zu wenig getan, um die Impfquote zu steigern und eine vierte Corona-Welle zu verhindern. Nur ein Viertel der Oberösterreicher hält den Stelzer-Kurs für ausreichend.
Auch der blaue Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner kommt in der Umfrage schlecht weg. Zwei Drittel der Befragten sagen, Haimbuchner werde beim Thema Corona seiner Verantwortung als Landesregierungs-Mitglied nicht gerecht.
Die schlechten Noten für das türkis-blaue Corona-Management in Oberösterreich schlagen sich auch in einem Vertrauensverlust in die Landesregierung nieder. Nur 13% bewerten das Krisenmanagement von Türkis-Blau mit „sehr gut“ oder „gut“. Für 57% ist die Corona-Performance der Landesregierung hingegen „schlecht“ oder „ganz schlecht“.
Brisant: Mehr als die Hälfte der Befragten sagen, die Bildung der türkis-blauen Koalition sei eine „weniger gute“ bzw. „gar keine gute“ Entscheidung gewesen. Dabei ist die Landtags-Wahl erst zwei Monate her.
Oberösterreich kämpft seit Wochen mit den höchsten Infektionszahlen des Landes und hat gleichzeitig die österreichweit niedrigste Impfquote. Das führt jetzt zu ersten Rücktrittsaufforderungen an Landeshauptmann Stelzer.
„Die Menschen fühlen sich verarscht“, sagen SPÖ-Landesparteivorsitzende Birgit Gerstorfer und NEOS-Klubobmann Felix Eypeltauer bei einem gemeinsamen Presseauftritt. „Ausbaden müssen das Versagen des Landeshauptmanns jetzt wieder das Pflegepersonal, die Familien, die Kinder und Jugendlichen und vor allem die mittelständischen Betriebe in Oberösterreich.“
SPÖ und NEOS sind sich einig: „Landeshauptmann Stelzer muss seinen Platz räumen!“ Stattdessen fordern die beiden Oppositionsparteien eine unabhängige Krisenmanagerin oder einen unabhängigen Krisenmanager, um das Bundesland wieder zu stabilisieren. Die Person müsse unpolitisch entscheiden, aber dem Landtag und den Oberösterreichern verpflichtet sein. Nur so könne das verlorene Vertrauen in das Pandemie-Management der Landesregierung wieder hergestellt werden.
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