Oberösterreich

Verkehrte Welt: Energie AG macht 400 Mio. Euro Gewinn, Oberösterreicher:innen zahlen ab 2025 höhere Netzkosten

Der oberösterreichische Energieversorger Energie AG hat im Geschäftsjahr 2023/24 knapp 400 Millionen Euro Gewinn gemacht. Über 50 Millionen bekommen allein die Investoren. 2025 steigen die Stromnetzkosten in ganz Österreich. Die Menschen in Oberösterreich müssen dann 25 Prozent mehr zahlen, für Gas sind es sogar 29 Prozent.

Die Oberösterreicher und Oberösterreicherinnen müssen 2025 deutlich tiefer in die Tasche greifen. Ab 1. Jänner steigen die Netzkosten um 25 Prozent an. Also jene Abgaben, mit denen Netzanbietern den Ausbau und die Instandhaltung der Strom- und Gasinfrastruktur finanzieren. In Österreich sind die Netzkosten nicht einheitlich geregelt, sondern je nach Bundesland unterschiedlich.

Energie AG Oberösterreich macht 400 Millionen Euro Gewinn

Im Geschäftsjahr 2023/2024 hat die Energie AG Oberösterreich satte 400 Millionen Euro Gewinn gemacht. 2022/23 waren es noch 218 Millionen Euro. Die Firma gehört zu 52 Prozent der oberösterreichischen Landesholding, de facto also dem Land selbst.

25 Prozent höhere Netzkosten in Oberösterreich

Verantwortlich für die Erhöhung der Netzkosten ist die Regulierungsbehörde E-Control. Ihre Aufgabe besteht darin, den Wettbewerb zu fördern und sicherzustellen, dass die Netzbetreiber die gesetzlichen Vorgaben einhalten. Auf Basis der Infrastruktur-Ausgaben der Betreiber berechnet E-Control dann die Netzkosten. Die werden dann anschließend an die Bürgerinnen und Bürger weitergegeben.

Die Netzkosten im Überblick.

Für 2025 hat die Behörde nun ihren Bericht vorgestellt. Die Netzentgelte steigen in allen Bundesländern deutlich. Für Strom durchschnittlich um 23 Prozent in Österreich. Der Grund dafür liegt in der Reparatur von Umweltschäden und den zunehmenden privaten Photovoltaikanlagen, die die Gewinne der Netzbetreiber schmälern.

Eine Erhöhung muss aber nicht sein, es geht auch anders!

Dass die Netzkosten pro Jahr steigen, ist nichts Neues. Was aber anders ist: Viele Netzbetreiber erzielen immer mehr Gewinne. Eine mögliche Lösung, um die Menschen zu entlasten: Verantwortungsvolle Politik könnte jene Energiebetreiber, die hohe Gewinne einfahren, in die Pflicht nehmen und mit dem daraus resultierenden Geld die Strom- und Gaskosten für die Verbraucher:innen senken. Der politische Wille ist da, allerdings nicht bei allen.

Erik Mehrle

Erik hat mit 16 mit Poetry Slams begonnen und so seine Liebe für's Schreiben entdeckt. Durch ein Praktikum ist er zur NeuenZeit gekommen - um zu bleiben. Neben seiner Arbeit als Redakteur hilft er uns bei jedem technischen Problem und managed im Hintergrund alles, damit unser Redaktionsalltag rund läuft. Wenn er nicht in der Redaktion ist, spielt er leidenschaftlich Schach und Poker, liebt Filme schauen und versucht sich im Programmieren - gerade lernt er die Programmiersprache Python.

Ähnliche Artikel

  • Frauen

„Zwischen zwei Welten – und in keiner zuhause“: Die Identitätskrise und der endlose Kampf migrantischer Frauen

Ein Zuhause: Was ist das eigentlich? Sonja, Ayaka, Hana und Soraya sind vier Frauen mit…

12. September 2025
  • Kärnten

Nachhaltig und günstig: Kärnten und Steiermark fordern gemeinsames Koralmbahn-Klimaticket

Kärnten und die Steiermark haben gemeinsam etwa gleich viele Einwohner wie Wien - klimafreundliche und…

12. September 2025
  • Niederösterreich

Weinburg zeigt wie’s geht: Wie eine Gemeinde ihren Supermarkt rettete

Während viele Gemeinden in Österreich ohne Lebensmittelgeschäft auskommen müssen, geht Weinburg in Niederösterreich einen anderen…

11. September 2025
  • Fokus Arbeit

Felix, 37: “Ich arbeite Teilzeit, weil mir meine Freizeit wichtiger ist, als das Geld”

Teilzeit-Debatte: Felix arbeitet 24 Stunden in der Woche als persönliche Assistenz für Menschen mit Beeinträchtigungen.…

10. September 2025
  • Frauen

Johanna Dohnal – Eine, die unbequem sein musste

Wenn heute in Österreich über Gleichstellung und Frauenrechte gesprochen wird, dann ist ihr Name nicht…

9. September 2025
  • Oberösterreich

Versorgungslücke im Innviertel: Braunau fordert wohnortnahe Herzbehandlung

Bei einem Herzinfarkt bleiben nur rund 90 Minuten, um verstopfte Gefäße zu öffnen. Trotz über…

4. September 2025