Weil 777 von 7200 Betten in Oberösterreichs Spitälern gesperrt sind, müssen Patientinnen und Patienten länger als ein Jahr auf einen OP-Termin warten. Das fand SPÖ-Gesundheitssprecher Peter Binder in einer Anfrage an die zuständige Landesrätin Christine Haberlander heraus. Das sei nicht überraschend, meint er, „die schwarz-blaue Landesregierung hat das Gesundheitssystem in OÖ kaputtgespart“.
Wegen fehlendem Personal müssen Patientinnen und Patienten in manchen Spitälern in Oberösterreich bis zu ein Jahr auf eine Operation warten. Das ergab die Antwort von Gesundheitslandesrätin und Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) auf eine Anfrage des SPÖ-Gesundheitssprechers Peter Binder. Außerdem besorgniserregend: Aktuell sind 777 Betten wegen Personalmangels gesperrt. Wie sehr will Schwarz-Blau in Oberösterreich das Gesundheitssystem noch kaputtsparen?
„Wir haben schon seit Jahren immer wieder darauf hingewiesen, dass man im Spitalssystem des Landes etwas tun muss und dass dieses System an Grenzen kommt“, sagt SPÖ-Gesundheitssprecher Peter Binder.
Die ÖVP-Landesregierungen der vergangenen Jahre hätten das aber immer ignoriert. Dass momentan mehr als 11% aller Spitalsbetten in Oberösterreich (777 von 7200 Betten) wegen Personalmangels nicht genutzt werden können, sei „eine Entwicklung, die nicht überraschend gekommen ist“, so Binder.
An Fachkräften in Gesundheitsberufen fehlt es zwar österreichweit, aber das Gesundheitssystem in Oberösterreich scheint besonders überlastet zu sein. Denn hier wartet man mitunter über ein Jahr auf eine Operation, wie aus der Anfragebeantwortung hervorgeht: Für Operationen von Krampfadern betragen die Wartezeiten aktuell 32 bis 60 Wochen. Ähnlich sieht es bei Hüft- und Knieoperationen aus: Hier wartet man bis zu 44 Wochen. Und auch auf Operationen im Nasenbereich müssen die Oberösterreicher:innen teilweise 26 bis 43 Wochen Geduld beweisen.
Besonders kritisch wird es, wenn zum Personalmangel auch noch (unvermeidbare) Krankenstände der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu kommen. Denn dann können auch Operations-Termine, die schon lange ausgemacht sind, kurzfristig abgesagt werden. Im Oktober berichtete die NeueZeit von so einem Fall: Thomas K. lag schon fertig vorbereitet vor dem Operationssaal. Nach stundenlangem Warten wurde ihm schließlich mitgeteilt, dass seine OP wegen mehreren Krankenständen nicht mehr stattfinden kann. Die OP wurde vorerst auf Jänner verschoben.
Für die Patienten bedeutet der Personalmangel nicht nur lange Wartezeiten, sondern auch eine schlechtere medizinische Betreuung. Denn Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger, die komplett überlastet sind, können „verständlicherweise nicht mehr die volle Leistung und Qualität erbringen, die wir uns alle wünschen würden“. Das schrieb uns auch eine besorgte Pflegerin in diesem Leserbrief.
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