pflege schwerarbeit
Schwer heben, täglich kranken oder sogar sterbenden Menschen beistehen und lange, unregelmäßige Dienste: Pflege ist Schwerarbeit. Und dann folgt oft Altersarmut. Denn Pflegerinnen und Pfleger haben keinen Anspruch auf eine Schwerarbeiterpension. Geht es nach 12.000 Österreicherinnen und Österreichern, soll sich das endlich ändern.
Es gibt Berufe, die körperlich extrem anstrengend sind, andere gehen psychisch an die Substanz. Pflege bringt beides mit sich: Täglich unzählige Male Patientinnen und Patientinnen in und aus dem Bett heben, lange, unregelmäßige Dienstzeiten und zu wenig Pausen. Dazu kommt oft das Leid der Pflegebedürftigen, die Trost bei ihren Pflegerinnen und Pflegern suchen. Es ist auch nicht jedermanns Sache, den ganzen Tag über mit Blut, Kot und Urin zu tun zu haben. Und dann kam auch noch Corona. Pflegerinnen und Pfleger arbeiten an ihren körperlichen und seelischen Belastungsgrenzen – und weit darüber hinaus.
Trotzdem verdienen sie wenig. Gerade einmal 1.700 Euro brutto für Monat erhalten Pflegehelferinnen und -helfer beim Berufseinstieg. Diplomierte Pflegekräfte beziehen anfangs wenig mehr als 2.000 brutto. Und das setzt sich in der Pension fort. Eine der wenigen Ausnahmen in Österreich ist das Burgenland: Dort gilt der Mindestlohn von 1.700 Euro netto. Vor allem: Obwohl die meisten Pflegerinnen und Pfleger ihr gesamtes Arbeitsleben lang Schwerarbeit leisten, haben sie keinen Anspruch auf die Schwerarbeiterregelung. Das bedeutet deutlich weniger Pension, wenn sie aus gesundheitlichen Gründen in Frühpension gehen müssen.
Viele der Menschen in Pflege- und Betreuungsberufen, die sich um unsere kranken, alten und behinderten Angehörigen kümmern, können diese schwere Arbeit nicht bis zum Alter von 65 leisten. Es ist höchste Zeit, dass die rund 160.000 Pflegekräfte, darunter vorwiegend Frauen, endlich entlastet werden.
Der burgenländische Nationalratsabgeordnete Christian Drobits (SPÖ) hat deshalb eine Petition gestartet: Für Pflegerinnen und Pfleger soll die Schwerarbeiterregelung gelten. Denn „viele der Menschen, die sich um unsere kranken, alten und behinderten Angehörigen kümmern, können diese schwere Arbeit nicht bis zum Alter von 65 leisten.“ Noch dazu betrifft das Thema vorwiegend Frauen, die durch häufige Teilzeitarbeit ohnehin bereits weniger Pension erhalten. Bereits 12.000 haben unterschrieben. Nun soll das Thema im Nationalrat behandelt werden.
Freilich: Schon jetzt ist absehbar, dass ÖVP und Grüne das Thema abblocken werden. Schließlich erschweren sie den Pensionszugang für arbeitende Menschen seit Jahren. Prominentestes Beispiel war die Hacklerregelung, die Schwarz-Grün begraben hat.
Der Sozialsprecher der SPÖ im Nationalrat Josef Muchitsch will dagegen halten: „Wir werden den Druck weiter verstärken, dass endlich etwas passiert.“
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