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Rund eine Million Menschen in Österreich pflegen ein Familienmitglied. Die SPÖ Niederösterreich erneuert jetzt ihre Forderung, ihnen die Möglichkeit einer Anstellung zu bieten: Die Landes-Gesundheitsagentur soll pflegende Angehörige anstellen, sie sozialversichern und bis zu 1.700€ Lohn zahlen.
Mittlerweile pflegt jeder zehnte Österreicher, jede zehnte Österreicherin ein Familienmitglied. Rund 150.000 Menschen davon unterstützen ihre Angehörigen in Pflegeeinrichtungen. Die meiste Pflege innerhalb der Familie passiert aber daheim: 800.000 Menschen pflegen einen Angehörigen zu Hause.
Pflegende Angehörige müssen sich beruflich meist stark einschränken oder ihren Job sogar ganz aufgeben. Damit verlieren sie oft auch ihr Einkommen und bekommen später weniger Pension.
„Pflegende Angehörige brauchen jedoch die Möglichkeit einer Anstellung, sodass sie arbeits- und sozialversicherungsrechtlich abgesichert sind“, fordert Niederösterreichs SPÖ-Klubobmann Reinhard Hundsmüller.
Die Sozialdemokraten haben ein Modell entworfen, mit dem sich Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher, die ihre Angehörigen pflegen, vom Land anstellen lassen können. Sie sollen für ihre Pflegearbeit bis zu 1.700€ pro Monat verdienen.
Anstellen soll die Angehörigen laut SPÖ-Modell entweder die Landes-Gesundheitsagentur oder eine neue Tochtergesellschaft, die noch gegründet werden müsste. Voraussetzung ist, dass die Angehörigen eine Grundausbildung im Umfang von 150 Stunden absolvieren. Sind sie vom Land angestellt, sollen sie je nach Ausmaß des Pflegeaufwandes zwischen 1.018€ und 1.723€ pro Monat verdienen. Die jährlichen Kosten pro Anstellung berechnet die SPÖ mit rund 24.000€.
Die Sozialdemokraten hatten die Möglichkeit zur Pflege-Anstellung bereits 2021 im Landtag beantragt. Jetzt erneuert Klubchef Hundsmüller die rote Forderung.
Gleichzeitig will die SPÖ mit ihrem Modell auch den Mangel an Pflegekräften mildern. Denn die pflegenden Angehörigen sollen die Möglichkeit haben, am „zweiten Berufsweg“ in den Pflegeberuf einzusteigen. „Wir haben unterschiedliche Anrechnungsmodalitäten vorgesehen, um die Angehörigen auch nachhaltig für einen Pflegeberuf gewinnen zu können“, so Hundsmüller.
Das Land NÖ unterstützt pflegende Angehörige derzeit mit einer „Urlaubsaktion“. Menschen, die ein Familienmitglied pflegen, können beim Land einmal im Jahr eine Urlaubs-Förderung beantragen. Verbringen sie die Pflege-freie Zeit in Österreich, beträgt der Landes-Zuschuss maximal 175€. Für einen Urlaub in Niederösterreich gibt´s maximal 225€ Unterstützung.
Die Möglichkeit einer Anstellung haben pflegende Angehörige bisher nur im Burgenland. Dort zahlt das Land je nach Pflegestufe bis zu 1.750€ netto und die Sozialversicherung. Wenn die pflegenden Angehörigen in Krankenstand gehen müssen oder einmal auf Urlaub fahren möchten, übernehmen währenddessen Pflegekräfte aus Sozialvereinen die Vertretung.
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