Vom „Shootingstar“ zum unbeliebtesten Politiker Österreichs: Sebastian Kurz stürzt im ersten Polit-Ranking nach der ÖVP-Inseraten-Affäre ins Bodenlose. 71 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher haben eine negative Meinung von Kurz – das ist der schlechteste Wert aller Zeiten.
Jahrelang galt Sebastian Kurz beinahe als „Star“ der Politik. Den Höhepunkt seiner Beliebtheitswerte erreichte der nunmehrige Ex-Kanzler zu Beginn der Corona-Krise im März 2020. Damals haben 77 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher eine positive Meinung von ihm, nur 10 Prozent eine negative. Einen Saldo von plus 67 Prozent für einen Bundeskanzler – so ein gutes Ergebnis gab es im Polit-Ranking noch nie.
Jetzt ist der Fall umso tiefer. Im ersten Ranking nach Bekanntwerden der ÖVP-Inseraten-Affäre stürzt Sebastian Kurz ab: 71 Prozent der Befragten haben eine negative Meinung von Kurz. Das ergibt einen Saldo von Minus 57 Prozentpunkten. Die schlechtesten Werte aller Zeiten.
Die Frage drängt sich auf: Egal wie die strafrechtlichen Ermittlungen ausgehen, kann sich Kurz politisch jemals wieder von diesem beispiellosen Absturz erholen – oder war´s das mit seiner Polit-Karriere?
Das „Unique Research“ Institut von Meinungsforscher Peter Hajek führt für die Tageszeitung „Heute“ regelmäßig Polit-Rankings durch. Für den ersten Stimmungstest nach der ÖVP-Inseraten-Affäre wurden 800 Österreicherinnen und Österreicher befragt.
Zu Beginn seiner Kanzlerschaft belegte Sebastian Kurz regelmäßig Platz eins im Ranking. Jetzt ist er der unbeliebteste Politiker Österreichs.
Neuer Erster ist Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Mehr als die Hälfte der Befragten hat eine positive Meinung vom Präsidenten, 22 Prozent eine negative, der Rest verhält sich neutral. Der neue Kanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) liegt mit 30 Prozent positiven Nennungen auf Platz zwei. Dahinter folgen Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und die Oppositionspolitikerinnen Beate Meinl-Reisinger (NEOS) und Pamela Rendi-Wagner (SPÖ).
Auffallend: Die engsten Vertrauten von Ex-Kanzler Kurz, die in der Regierung verblieben sind, finden sich auf den untersten Plätzen wieder. Finanzminister Gernot Blümel hat einen negativen Saldo von minus 37 Prozent, Tourismusministerin Elisabeth Köstinger kommt insgesamt auf minus 16 Prozent und Europaministerin Karoline Edtstadler (alle ÖVP) auf minus 11 Prozent.
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