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Die Digitalisierung ist aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Gut so! Doch viele Alltagshandlungen wie Ticketkäufe oder Förderanträge für staatliche Zuschüsse sind inzwischen nur noch digital möglich. Das schließt technisch weniger versierte Menschen und die ältere Generation aus. Eva-Maria Holzleitner und die SPÖ konnten beim Bundeschatz nun erste Erfolge für ein Recht auf analoges Leben erzielen.
Nachdem die SPÖ mit ihrer Initiative zum analogen Leben massiven Druck aufgebaut hat, geht die Regierung nun einen ersten Schritt. Sie ermöglicht den Zugriff auf den Bundesschatz auch ohne Internet. Bisher brauchte man dafür die ID-Austria. Eine Funktion, über die man mit dem Handy auf digitale Dienste des Bundes zugreifen kann. Eva-Maria Holzleitner, die stellvertretende Klubvorsitzende der SPÖ, sagt zum überraschenden Richtungswechsel der Regierung:
„Wir haben die Regierung zum Umdenken gezwungen – der erste Schritt ist getan. Jetzt müssen schnell die restlichen staatlichen Angebote folgen, die noch immer ausschließlich online verfügbar sind!“
Konkret geht es Holzleitner und der SPÖ darum, dass die Regierung den „Digitalzwang“ beispielsweise beim viel genutzten Reparatur- und Handwerkerbonus, aber auch beim Sanierungsbonus und beim Kesseltausch aussetzt.
Auch in Deutschland wird intensiv um ein Recht auf analoges Leben diskutiert. Die Debatte hat ganz Europa erfasst, doch in kaum einem EU-Staat positioniert sich eine etablierte Partei so klar wie die Sozialdemokratische Partei in Österreich. Konkret fordert sie drei einfache Maßnahmen.
„Aber das ist nur der Anfang“, betont Holzleitner. „Wir müssen weiterdenken: Öffi-Tickets, die am Schalter teurer sind als im Internet, oder Banken, die online bessere Zinsen anbieten – es gibt noch so viel zu tun, um allen Menschen einen gleichberechtigten Zugang zu ermöglichen, egal ob mit oder ohne Internet.“
Denn das Recht auf analoges Leben ist keine Frage der Bequemlichkeit, sondern notwendig, damit auch alle Menschen – egal welchen Alters – am Leben teilhaben können. Es geht hier nicht um Modernisierungskritik, sondern um Respekt für die ältere Generation, für Menschen mit Beeinträchtigungen oder auch um Respekt für jene, die ihre Behördenwege ganz einfach lieber persönlich als vorm Bildschirm erledigen.
Wenn Dienste nur noch digitale abrufbar sind, schafft das eine Zwei-Klassen-Gesellschaft: Diejenigen, die sich im digitalen Raum nicht zurechtfinden oder nicht mitmachen wollen, werden benachteiligt. Analoge Alternativen sicher zu stellen, ist somit ein Schritt in Richtung eines gerechten Österreichs.
Dem Erfolg bei der „Analogisierung“ des Bundesschatzes werden somit weitere Schritte folgen müssen. Es ist schließlich Aufgabe der Politik, sicherzustellen, dass alle Bürgerinnen und Bürger gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Ob digital oder analog – niemand darf ausgeschlossen werden.
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