In Scharten in Oberösterreich findet nach dem Vergewaltigungs-Urteil gegen den ÖVP-Kandidaten erneut eine Bürgermeisterwahl statt.
Nur eine Woche nach der Wahl im vergangenen Herbst musste der ÖVP-Bürgermeister von Scharten zurücktreten, nachdem er wegen mehrfacher Vergewaltigung zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt wurde. Jetzt hat die oberösterreichische Gemeinde neu gewählt – und die ÖVP offenbar abgestraft: Der türkise Ersatzkandidat verlor 7% und muss in die Stichwahl.
Am Sonntag traten die Bürgerinnen und Bürger der oberösterreichischen Gemeinde Scharten noch einmal an die Wahlurne. Die neuerliche Stimmabgabe war notwendig, weil Ex-ÖVP-Bürgermeister Jürgen Höckner kurz nach der regulären Wahl im Herbst 2021 zurücktreten musste. Er wurde wegen Vergewaltigung (nicht rechtskräftig) zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt.
Beim erneuten Wahlgang präsentierten die Wählerinnen und Wähler der ÖVP-Ortspartei jetzt offenbar die Rechnung. Der türkise Ersatzkandidat Christian Steiner verlor 7% und muss in die Stichwahl. Es war zugleich der erste Stimmungstest in Oberösterreich nach dem endgültigen Rückzug von Ex-Kanzler Sebastian Kurz aus der Politik.
Die ganze Geschichte ist unfassbar. Monate vor der regulären Wahl im Herbst 2021 wurden Vergewaltigungswürfe gegen den ÖVP-Bürgermeister von Scharten, Jürgen Höckner, bekannt. Er soll eine Mitarbeiterin mehrfach vergewaltigt und sexuell belästigt haben. Trotz der schweren Anschuldigungen kandidierte Höckner im September mit Unterstützung seiner ÖVP-Ortspartei erneut als Bürgermeister – und wurde gewählt.
Schon wenige Tage nach der Wahl fiel das Urteil im Prozess gegen Höckner: Schuldig wegen mehrfacher Vergewaltigung, sexueller Belästigung und Verleumdung. Siebeneinhalb Jahre Haft. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, aber der ÖVP-Politiker konnte sich nicht länger im Amt halten und musste nur eine Woche nach seiner Wiederwahl als Bürgermeister zurücktreten.
Diese Vorgeschichte machte die erneute Stimmabgabe am Sonntag notwendig. Für die ÖVP trat diesmal der bisherige Vizebürgermeister Christian Steiner an – und der wurde abgestraft. Der türkise Ersatzkandidat verlor im Vergleich zur regulären Bürgermeisterwahl 7% und kommt nur mehr auf 47,3%. Damit muss er in zwei Wochen in die Stichwahl und tritt dort gegen die SPÖ-Kandidatin Sabine Ameshofer an, die mit 29% Platz zwei belegt.
Die übrigen Kandidaten sind aus dem Bürgermeister-Rennen. FPÖ-Frontmann Johannes Brandl erhielt 14,7% der Stimmen, der Grüne Herbert Petersdorfer 8,95%. Die Wahlbeteiligung lag bei 68,5%. Im Herbst hatten noch 82,5% der Schartner Bevölkerung ihre Stimmte abgegeben.
Zufrieden mit dem Ergebnis zeigt sich der neue SPÖ-Landesvorsitzende Michael Lindner: „Wir werden unsere Bürgermeisterkandidatin in den nächsten beiden Wochen tatkräftig unterstütze, damit in Scharten ein echter Neubeginn passieren kann.“
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