Seilbahn-Betreiber machen jedes Jahr Millionen-Umsätze. Trotzdem erhöhen sie heuer ihre Preise für Ski-Liftkarten. In fast allen großen Ski-Gebieten wird die 70-Euro-Grenze für eine Tageskarte überschritten. Die Preise fürs Skifahren werden teurer, obwohl die Seilbahn-Betreiber von der Regierung großzügig Steuergeld in Form von Subventionen erhalten haben.
Skifahren galt in Österreich einst als „Nationalsport“. Noch in den 1990er Jahren ging mehr als die Hälfte aller Österreicherinnen und Österreicher mindestens einmal im Jahr Skifahren. Heute ist es nur noch jede und jeder Vierte. Der Grund: Für die meisten ist der Wintersport viel zu teuer geworden. In den großen Ski-Gebieten kostet eine Tageskarte für den Ski-Lift oft mehr als 70 Euro. Ausrüstung, Verpflegung und Anreisekosten kommen noch dazu.
Für die Seilbahn-Betreiber ist der Skisport ein gewinnbringendes Geschäft: Der Geschäftsführer und Miteigentümer der „Bergbahnen Sölden“ Jakob Falkner verzeichnet zum Beispiel jedes Jahr über 70 Millionen Euro Umsatz. Andere Seilbahn-Betreiber kassieren ähnlich viel Geld. Insgesamt machte die Seilbahnwirtschaft laut dem „Fachverband Seilbahnen“ im Winter 2022/23 mehr als 1,7 Milliarden Euro Umsatz.
Ihre Preise erhöhen die Seilbahn-Betreiber nun aber trotzdem. Für eine Tageskarte verlangen sie heuer im Schnitt um sieben bis zehn Prozent mehr – in Einzelfällen sogar um zwölf Prozent mehr. Die 70-Euro-Grenze wird damit in fast allen großen Ski-Gebieten überschritten.
Die Preiserhöhungen begründen die Seilbahn-Betreiber mit den gestiegenen Energiekosten. Dabei bekamen sie von der Regierung zig Millionen Euro Energiekostenzuschuss. Allein die Ötztaler Gletscherbahn, die zu Jakob Falkners Bergbahnen Sölden gehört, erhielt bisher 636.982,24 Euro – Geld, das von den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern kommt.
Jakob Falkner ist nebenbei Mitglied der Tiroler „Adlerrunde“. Das ist ein Luxusclub der Tiroler Elite. Die Mitglieder der Adlerrunde betreiben Nobelhotels, Seilbahnen und vieles mehr. Damit verdienen sie jedes Jahr ein Vermögen.
Doch nicht nur das: Durch Lobby-Arbeit verschafft die Adlerrunde den Skilift-Betreibern auch immer wieder Vergünstigungen: Während der Pandemie vergab die Regierung ganze 268 Millionen Euro an die Seilbahn-Betreiber. Die Adlerrunde allein kassierte 24 Millionen Euro Hilfszahlungen. Mit ihrem Geld finanzieren Mitglieder der Adlerrunde unter anderem Wahlkämpfe für die ÖVP.
Ein ehemaliges Mitglied der Adlerrunde sitzt sogar für die ÖVP im Parlament: Franz Hörl ist ÖVP-Tourismussprecher und betreibt nebenbei das Luxushotel Gaspingerhof im Zillertal. Auch er verdient damit jedes Jahr Millionen. Im Corona-Jahr 2020 steigerte er seine Einnahmen sogar noch um 28 Prozent und kam auf 1,71 Millionen Euro Netto-Gewinn. Die Steigerung kam auch deshalb zustande, weil Hörl von den Corona-Hilfszahlungen profitierte, die er im Nationalrat selbst mitbeschlossen hatte.
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