Die Kundschaft der Sozialmärkte in OÖ ist im Vergleich zum Vorjahr um ein Viertel gestiegen. Grund dafür seien laut Arbeiterkammer die explodierenden Lebensmittel-Preise.
Derzeit sind in Oberösterreich 24.000 Menschen als Kundinnen und Kunden für Sozialmärke registriert. Das ist ein Viertel mehr als im Vorjahr, gibt die Arbeiterkammer (AK) bekannt.
AK OÖ Präsident Andreas Stangl fordert von der Landesregierung mehr finanzielle Unterstützung für die Sozialmärkte. Konkret wünscht sich Stangl eine dauerhafte Förderung. Im Zuge der Teuerung hat das Land den Sozialmärkten einmalig 800.000 Euro zugeschossen. Dieser Betrag solle künftig als permanente Förderung fließen.
Denn „in einem reichen Bundesland wie Oberösterreich darf es keine Schlangen vor Sozialmärkten geben“, so AK-Präsident Stangl.
Für den Einkauf in einem der „SOMA“ Sozialmärkte braucht man eine sogenannten „Einkaufskarte“. Die bekommt man, wenn das Einkommen eine gewisse Grenze nicht übersteigt. Die Einkommensgrenze orientiert sich an der Mindestsicherung und liegt derzeit für Ein-Personen-Haushalte bei rund 1.000 Euro pro Monat.
Den Anstieg an Einkaufsberechtigten führt die Arbeiterkammer auf die explodierenden Lebensmittelpreise zurück. Der AK Preismonitor zeige, dass die wichtigsten Lebensmittel zwischen September 2021 und Dezember 2022 um mehr als 40% teurer geworden sind. Der Preis für Butter ist sogar um 111% gestiegen, Mehl wurde um 77% teurer.
Die Preissprünge bei den Lebensmitteln waren damit noch größer als die allgemeine Teuerungsrate. Über das gesamte Jahr 2022 gerechnet lag die Inflation bei 8,6%.
Den Anstieg der Sozialmarkt-Kunden nimmt die AK OÖ zum Anlass, die ÖVP-FPÖ-Landesregierung einmal mehr wegen ihrer Teuerungspolitik zu kritisieren. Das Land tue viel zu wenig gegen die Inflation, so der Tenor. Oberstes Ziel müsse sein, „die Rekordinflation zu bekämpfen und Armut abzuschaffen.“
AK-Präsident Andreas Stangl fordert eine Erhöhung der Sozialhilfe. Diese beträgt in Oberösterreich derzeit 1.053,64 Euro – das sind rund 320 Euro weniger als die Armutsgrenze. „Würde man die Ausgaben für die Sozialhilfe um ein Drittel erhöhen, könnten viele Menschen und besonders Kinder von ihrer Armut befreit werden“, so Stangl.
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