Wie gut die Infrastruktur einer Stadt aufgestellt ist, wird gerade in einer Krise sichtbar. Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie wird ersichtlich, wie wichtig unser Sozial- und Gesundheitssystem ist. In anderen Ländern und Städten wurde bei der öffentlichen Infrastruktur gespart – und das rächt sich jetzt. Wien mit seinem ausgebauten Sozialsystem war hingegen die Stadt, die am besten aus der Krise gekommen ist.
Die Sparpolitik der letzten Jahrzehnte hat sich in der Corona-Krise gerächt. Überall dort, wo die Infrastruktur besonders knapp kalkuliert wurde, kam es auch schnell zu Überlastungen. Österreich war mit seinen 2.547 Intensivbetten, davon knapp 700 in Wien, besser aufgestellt als andere Länder. Die Kapazitäten wurden nie voll ausgeschöpft und Ärzte mussten nicht entscheiden, wem geholfen werden soll und wem nicht. Die Corona-Krise ist aber nicht nur eine Herausforderung für die Gesundheitssysteme, sondern für die gesamte öffentliche Infrastruktur.
Einsparungen beim Sozialstaat machten sich in der Krise sofort bemerkbar. In den USA etwa haben 30 Millionen Menschen keine Krankenversicherung. Eine schwere Krankheit oder ein schwerer Verlauf einer Corona-Infektion kann dort schnell nicht nur zum gesundheitlichen, sondern auch zum finanziellen Desaster werden. Die Krise führte selbst bei jenen zur Einsicht, die davor kräftig „mehr privat und weniger Staat“ forderten. In Frankreich etwa änderte Präsident Emmanuel Macron seine Position und forderte wegen der Krise:
„Das Gesundheitssystem des Staates, das Menschen unabhängig von ihrem Einkommen, ihrer Herkunft und ihrem Beruf versorgt, darf man nicht als ‚Kosten‘ betrachten, sondern als wertvolles Gut, das unabdingbar ist, wenn das Schicksal zuschlägt.“
In Wien konnte die gesamte kommunale Infrastruktur ohne Probleme aufrechterhalten werden: Der Müll wurde entsorgt, die Öffis sind gefahren und Amtsgänge konnten erledigt werden. Klingt selbstverständlich – ist es global gesehen aber nicht. Wie gut Wien durch die Krise gekommen ist, zeigt der Recovery Index des Immobilienspezialisten CBRE. Wien belegt darin den ersten Platz vor Shanghai und Paris. Gemessen wurden dafür 12 Schlüsselindikatoren aus den Bereichen Wirtschaft, Mobilität, Tourismus, Öffnung der Büros sowie Aktivitäten in Einzelhandel und Entertainment.
Dass Wien so gut aus der Krise gekommen ist, liegt auch daran, dass sich die Stadt nicht nur auf die Maßnahmen der Bundesregierung verlassen hat. Der Gastrogutschein etwa half vielen Gastronomen in einer schwierigen Zeit. Er spülte 30 Millionen Euro in die Kassen der Wirtshäuser, Restaurants und Bars. Über 80 Prozent der Wiener lösten ihn ein. Auch mit anderen Maßnahmen wurde in Wien den Menschen und Unternehmen unbürokratisch in der Krise geholfen. So beteiligt sich die Stadt mit der „Stolz auf Wien Beteiligungs GmbH“ an betroffenen Unternehmen oder investiert massiv in die Ausbildung junger Wienerinnen und Wiener.
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