Das holländische Startup „The Great Bubble Barrier“ baut seit 2017 „Luftvorhänge“ und holt Tonnen an Plastik aus den Flüssen. Die Technologie ist simpel und vielversprechend. Mithilfe von Rohren im Wasser wird ein Vorhang aus Luft gebildet. Durch diesen können Fische und andere Flussbewohner durchschwimmen, Plastikmüll hingegen wird abgefangen.
Das Amsterdamer Startup arbeitet seit sieben Jahren an der Technologie hinter der sogenannten „Bubble Barrier“. Erste Pilotversuche starteten im Frühjahr 2017. Seit November desselben Jahres steht die erste Filteranlage am Fluss IJssel in den Niederlanden. Selbst winzige Plastikstücke mit einem Durchmesser von einem Millimeter kann man damit aus dem Wasser fischen. Zurzeit testet das Startup ob sich noch kleinere Plastikpartikel, also unter 0.05 Millimeter, mit der Luftbarriere filtern lassen.
Die Funktionsweise der Luftbarriere ist einfach. Rohre am Grund eines Flusses oder Kanals pumpen Luft ins Wasser. In Kombination mit der Strömung wird die Plastikverschmutzung an einem Ufer zusammengesammelt. Von dort aus kommt das Plastik in ein Auffangsystem. Dann wird der Müll getrennt und kann richtig entsorgt werden. Der Handlungsbedarf des Start-Ups wäre auch außerhalb der Niederlande groß, denn auch Österreichs Flüsse sind voll mit Müll.
Der WWF berichtet, dass fast zwei Drittel der österreichischen Gewässer „saniert“ werden müssten. Nur 15 Prozent seien noch in „sehr gutem“ Zustand. Gründe für die Verschmutzung sind unter anderem die starke Verbauung mancher Regionen, sowie die industrielle Nutzung – wie beispielsweise Abwasserentsorgung oder Frachtschifffahrt – von Flüssen. Umweltministerin Gewessler (Die Grünen) beklagt zwar die „Vermüllung unserer Umwelt und Gewässer“, der Zwischenbericht des „Aktionsplan Mikroplastik“ ist dennoch ausständig.
Die Technologie aus Holland ist nicht nur für die Reinigung von fließenden Gewässern vielversprechend, sondern trägt auch zu sauberen Ozeanen bei. Rund 80 Prozent des Plastiks in den Weltmeeren stammt aus Fließgewässern. Derzeit befinden sich schätzungsweise zwischen 100 und 150 Millionen Tonnen Müll in den Ozeanen. Mehr als drei Viertel davon sind Plastik und andere Kunststoffe. Jährlich schwämmen Flüsse zwischen fünf und dreizehn Millionen Tonnen mehr in die Meere. Vier Millionen Tonnen kommen dabei aus nur zehn großen Flüssen.
Wir haben sechs Monate lang in Amsterdam getestet und in diesem Zeitraum um die 85 Kilogramm pro Monat Plastik aus dem Wasser geholt, erzählen die Gründer:innen von „The Great Bubble Barrier“.
Hochgerechnet auf ein Jahr macht das mehr als eine Tonne an Plastikmüll. Nicht nur für die Umwelt, sondern auch den Menschen ist das gut. Denn der Müll bleibt nicht nur im Wasser. Fische und andere Meeresbewohner fressen Mikroplastik. Diese gelangen über die Nahrung dann wieder in den Organismus des Menschen und dort kann das Mikroplastik sogar zu hormonellen Veränderungen führen. Saubere Meere, intakte Umwelt, gesündere Menschen – das scheint die Luftvorhang-Technologie aus den Niederlanden zu versprechen.
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