Verkehrte Welt? Die Steiermark hat im Sommer eine Reform beschlossen, die die Mieten im geförderten Wohnbau wieder deutlich billiger machen soll. Der Wohnbonus der steirischen Landesregierung senkt die Mieten für rund 11.000 Wohnungen um 2€/m2. In NÖ kürzt die Regierung in der Zwischenzeit die Wohnbauförderung komplett – und lässt die Mieter mit den Mietpreiserhöhungen allein.
Rund 20.000 Menschen – oder etwa so viele Einwohner, wie ganz Kapfenberg beheimatet – wohnen in der Steiermark in geförderten Wohnungen, die nach 2015 errichtet wurden und von massiven Mietsteigerungen betroffen sind. Die Teuerung und die damit einhergehenden Zinserhöhungen der Banken haben zu massiven Mietsteigerungen geführt.
So hat sich beispielsweise die Nettomiete einer geförderten 70-Quadratmeter-Wohnung von 364 Euro im Jahr 2021 auf 635 Euro erhöht. Die Wohung ist also um 75 Prozent teurer geworden. Damit die Menschen in der Steiermark sich ihre Mieten nach wie vor leisten können, hat die Landesregierung im Sommer eine Reform beschlossen. Die soll die Mieten im geförderten Wohnbau wieder deutlich senken.
Die eingangs erwähnten 20.000 Menschen werden nun im Zuge der Wohnbaureform vom Land Steiermark unterstützt. Der Wohn-Bonus wird antragslos ab Oktober bei den Mietern wirksam und ist bis 31.12.2024 befristet. Er bedeutet, das die Mieten von rund 11.000 Wohnungen – oder eben 20.000 Steirerinnen und Steirer – um 2 Euro pro Quadratmeter günstiger werden.
Das gilt für alle geförderten Wohnungen, die nach 2015 gebaut wurden. Denn in diesen Wohnungen gab es die größten Preissteigerungen.
Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) und Stellvertreter Anton Lang (SPÖ) haben außerdem die Einkommensgrenzen für Mieterinnen und Mieter angepasst. Die Maßnahme werde rund 100 Mio. Euro kosten und die Steierinnen und Steirern vorerst heuer und nächstes Jahr entlasten, rechnete Finanzlandesrat Anton Lang (SPÖ) vor.
Seit circa einem halben Jahr können in der Steiermark kaum neuen Wohnbauprojekte mehr begonnen werden. Teilweise haben es Bauträger aufgrund der Teuerung schwerer schon begonnene Wohnprojekte abzuschließen. Deshalb hat die Landesregierung auch gleich die sogenannte Geschoßbauförderung reformiert. Die ermöglicht es dem Land in zweijährigen Bauprogrammen pro Jahr 1400 leistbare Wohnungen (Mietwohnungen, Mietwohnungen mit Kaufoption und Eigentumswohnungen) zu errichten.
Mit 1.1. 2023 hat das Land Steiermark auch die Sanierungsförderung neu aufgestellt. Auch die Wohnunterstützung hat man um mindestens 20 Prozent erhöht.
Ganz anders schaut es im schwarz-blau regierten Niederösterreich aus. Dort hat die schwarz-blaue Landesregierung unter Johanna Mikl-Leitner und Udo Landbauer erst im Juni die Wohnbauförderung komplett gestrichen.
Seither können bereits im Bau befindliche Wohnungen nicht vergeben werden, weil ohne Förderung die Anmeldung unmöglich ist. Der Bedarf an geförderten Wohnungen dürfte in Niederösterreich laut lokalen Bürgermeistern bis zu dreimal höher sein, als das derzeit zur Verfügung stehende Angebot.
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