Kärnten und die Steiermark sollen noch enger zusammenwachsen. Bald verbindet die Koralmbahn die beiden Bundesländer. Doch auch die S36 und die A9 südlich von Graz sollen ausgebaut werden. Mit guter Infrastruktur und Förderungen soll der südösterreichische Wirtschaftsraum zum Hightech-Standort werden.
Mitarbeitermangel, Lieferkettenengpässe und die stark steigenden Energiekosten: der südösterreichische Wirtschaftsraum steht heuer vor großen Herausforderungen. Gerade junge und gut ausgebildete Menschen wandern aus den Bundesländern ab. Bis 2040 soll die Anzahl der 20- bis 64-Jährigen Arbeitskräfte in der Steiermark um 9,5 Prozent sinken, in Kärnten um 10,1 Prozent.
Um dem entgegenzuwirken, wollen die beiden Bundesländer nun noch enger zusammenarbeiten. Sowohl beim Ausbau des Straßen- und Schienennetzes, der Energieversorgung, also auch bei der gemeinsamen Forschung und Produktion.
Vor allem im Bereich der Mikroelektronik und der erneuerbaren Energien soll die Zusammenarbeit weiter vertieft werden. Das Silicon Alps Projekt bringt beispielsweise Vertreter aus Industrie, Wirtschaft, Forschung, Politik und der öffentlichen Hand zusammen. Mit den Silicon Austria Labs oder dem GreenTechVally bestehen bereits gut funktionierende Forschungskooperationen zwischen den Bundesländern. Kärnten deckt schon heute seinen kompletten Energiebedarf durch erneuerbare Energien ab.
Die beiden Landesregierungen haben sich darauf verständigt, bis 2030 die Zusammenarbeit weiter auszubauen. Ganz nach dem Motto: je enger die Zusammenarbeit, desto leichter die Problemlösung. Im Bereich der Mikroelektronik wird der südösterreichische Wirtschaftsraum schon heute international wahrgenommen.
Die Steiermark und Kärnten liegen abseits der größten Ballungsräume und sind dadurch schon einmal schlechter angebunden. Im regionalen Wettbewerbsindex der EU-Kommission schneiden sie somit dementsprechend ab. Durch die gemeinsamen Infrastrukturprojekte soll sich das ändern. Die Fertigstellung der Koralmbahn 2026 ist hier nur der erste Schritt. Die Zugstrecke verbindet die Landeshauptstädte Graz und Klagenfurt und verkürzt die Fahrzeit von 3 Stunden auf 45 Minuten. Dadruch steigt nicht nur die Attraktivität des südösterreichischem Wirtschaftsraums, sondern auch die Lebensqualität der Menschen.
Nicht nur der Schienenverkehr, sondern auch das Straßennetz soll ausgebaut werden. So planen die beiden Landesregierungen einen Ausbau der A9 südlich von Graz und der S36.
Die Kärntner Investitions- und Konjunkturkonferenz (KIKK) blickt dem Wirtschaftswachstum 2022 positive gestimmt entgegen. Die Investitionsvoraussagen von rund 6000 österreichischen und Kärnten Betrieben gilt als treffsicher. Dem KIKK nach, stehe das Wirtschaftswachstum Kärntens im Moment auf hohem Niveau still. Man muss den Fachkräftemangel, die hohen Energiekosten und die Lieferengpässe angehen, stellt Christoph Schneider, Chefökonom der WKÖ fest. „Ein positiver Ausblick mit Stolpersteinen“, fasste Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser die Ergebnisse der Konferenz zusammen.
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