Burgenland

Supermarkt nur noch im Ortskern: Burgenland sagt Flächenverbrauch und Baulandspekulation Kampf an

Große Supermärkte an den Ortsrändern: Das ist ein weit verbreitetes Bild quer durch Österreich. Im Burgenland soll damit jetzt Schluss sein. Die burgenländische Landesregierung will, dass neu errichtete Supermärkte nur noch im Ortskern errichtet werden dürfen. So sollen Ortskerne wiederbelebt und weniger Grünflächen verbaut werden. 

Supermärkte sind in den letzten Jahren wie Schwammerl aus dem Boden geschossen. Im Burgenland ist die Zahl und Dichte der Supermärkt besonders hoch. Problematisch dabei sind die Standorte der jeweiligen Märkte. Meist haben sich große Supermarkt-Ketten an den Ortsrändern angesiedelt und damit viel freie Grünfläche zubetoniert. Die Dorfzentren gleichen vielerorts einer Wüste: Kein Mensch ist weit und breit zu sehen.

Land der 1000 Supermärkte

Dieses Problem betrifft nicht nur das östlichstes Bundesland, sondern zieht sich durch ganz Österreich. Auch andere Bundesländer kennen die Schattenseiten: Der hohe Verbrauch von Grünflächen und die Verlagerung des Dorflebens an die Ortsränder ist die eine Seite. Ausgestorbene Ortszentren und komplizierte Besorgungswege für ältere Personen oder Menschen ohne Auto sind die andere Seite.

Schnelle Einkaufswege, belebtes Dorfzentrum

Die Burgenländische Landesregierung unter Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil sagt dieser Entwicklung nun den Kampf an. Ein Supermarkt gehöre ins Ortszentrum, denn dort passiere das gemeinsame Dorfleben, meinen die Roten aus dem Burgenland. Neubauten außerhalb des Ortskerns sollen nur noch in absoluten Ausnahmefällen zulässig sein. Zusätzlich neu ist auch, dass die Verkaufsfläche für die meisten Supermärte 500m² nicht mehr übersteigen darf.

Teure grüne Wiesen – Bauland-Abgabe kommt!

Eine weitere Neuerung betrifft die burgenländischen Baugründe: Derzeit liegen 38 Prozent des gewidmeten Baulandes brach. Sie dienen einzig der Baulandspekulation und heizen die Preise weiter an. Um leistbare Baugründe für die Burgenländer:innen wieder zu ermöglichen, führt die Landesregierung deswegen eine „Baulandmobilisierungsabgabe“ ein.

Dadurch soll Spekulation vermieden werden. Die Weitergabe innerhalb der Familie an nachkommende Generationen sei weiterhin zulässig. Wer einen angrenzenden Baugrund als Garten nutzt, soll ebenfalls von der Abgabe ausgenommen sein, erklärt SPÖ-Burgenland Klubobmann Robert Hergovich.

NeueZeit Redaktion

Ähnliche Artikel

  • Gesellschaft

Heimatpop-Sängerin Anna Buchegger streut mit neuem Album „Soiz“ in die Wunden Ewiggestriger 

"Wir sollten uns alle weniger ernst nehmen", findet Anna Buchegger im NeueZeit-Interview. Wir finden das…

1. September 2025
  • Interview

Zu wenig Kinderkrippen in Niederösterreich: „Job und Familie nicht vereinbar“

Von 2023 auf 2024 ist der Bedarf an Kinderkrippen in Niederösterreich stark angestiegen - um…

29. August 2025
  • Wien

Sommerwunder in Favoriten: Einzug in neue Gemeindebauten Wienerfeld West mit Garten, Balkon oder Terrasse steht bevor

Lange dachte man, man könne das alte Areal der Wohnsiedlung Wienerfeld West sanieren. Wegen Baumaterialien…

28. August 2025
  • Frauen

Stay-at-Home-Girlfriend: Romantischer Lifestyle oder Rückschritt für Frauen?

Der TikTok-Trend „Stay-at-home-Girlfriend“ (SAHG) zeigt junge Frauen, die nicht arbeiten gehen, sondern sich zu Hause…

27. August 2025
  • Niederösterreich

Exklusiv-News aus Niederösterreich: „Freibad-Eintritts-Preise werden 2026 zwischen 15 und 20 Prozent erhöht“

Nächste Saison werden unzählige Freibäder in Niederösterreich ihre Preise drastisch erhöhen müssen - um 15-20…

18. August 2025
  • Oberösterreich

Klimasünder Elon Musk: Sein Privatjet stößt pro Jahr doppelt so viel CO₂ aus, wie die Stadt Steyr in 5 Jahren

E-Bus statt Privatjet: Seit Anfang Mai düsen neue, nachhaltige E-Busse durch Steyr. In den nächsten…

18. August 2025