Lange haben sie gewartet und jetzt kam die Erleichterung: der Verein Aktion Tagesmütter in Oberösterreich muss doch nicht über 108 Tageseltern entlassen. Über 450 Kinder wären betroffen. Nach großem öffentlichen Druck gibt es jetzt aber die Einigung. Der Verein kann weitermachen und auf Fördergelder zurückgreifen. Aber wie konnte es überhaupt so weit kommen?
Der Verein Aktion Tagesmütter Oberösterreich betreut schon seit 1979 hunderte Kinder. Aktuell im Schnitt 900 pro Jahr. Sie ermöglichen damit, dass Familien und vor allem Frauen arbeiten gehen können und das Kind dabei trotzdem bestmöglich versorgt ist. Es drohte lange eine Teilschließung und die Kündigung von 108 Tagesmüttern und Tagesvätern. Der Verein konnte sich durch eine neue Tarifverordnung der mehrheitlichen schwarz-blauen Landesregierung nicht mehr finanzieren.
Dem Verein fehlte – wie so oft gerade in Oberösterreich – schlicht das Geld. Die Lohnkosten waren zu hoch, die Einnahmen zu klein. Dabei hat der Verein eine gute wirtschaftliche Grundlage mit freiwilligen jährlichen Prüfungen. Auch die Arbeiterkammer hat eine positive Bewertung abgegeben. Wie konnte es dann so weit kommen? Die schwarz-blaue Landesregierung hat eine neue Tarifverordnung eingeführt. Diese sieht eine kostenlose Betreuung der Kinder in der Krabbelstube bis 13 Uhr vor. Gleichzeitig werden Soll-Arbeitsstunden nur noch zu 30 Prozent vom Land übernommen, wenn diese kurzfristig nicht mehr benötigt werden. Wenn Eltern also ihr Kind einen Tag wegen Urlaub nicht zu den Tagesmüttern geben, muss der Verein die Stunden zu 70 Prozent selber bezahlen. Personal muss für diese Zeit aber natürlich trotzdem bereitstehen. Die dadurch entstandene finanzielle Mehrbelastung konnte der Verein nicht mehr tragen und hat angekündigt, Stellen streichen zu müssen und das Angebot zu kürzen.
Erst nach großem öffentlichen Druck und einer sehr erfolgreichen Petition knickte das Land ein. Der Verein kann auf die reservierten Fördergelder zugreifen und weitermachen. So sollen die Jobs der Tageseltern und eine gute Betreuung der Kinder gesichert bleiben. Es ist nicht das erste Mal, dass es einen großen öffentlichen Aufschrei und eine Petition braucht, um die schwarz-blaue Landesregierung umzustimmen. Erst im Juni gab es großen Streit um geplante Budgetkürzungen an Sonderschulen. Diese konnte am Ende durch den intensiven Einsatz verschiedener Elternvereine abgewendet werden.
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