Kärnten

Kärntner ÖVP-Bürgermeister und Polizist kam betrunken in Dienst, will aber im Amt bleiben

Thomas Wuksch, ÖVP-Bürgermeister von Schiefling und im Zivilberuf Polizist, erschien betrunken im Polizeidienst. Seine Kollegen mussten ihm den Führerschein abnehmen, ein Disziplinarverfahren läuft. An einen Rücktritt denkt der türkise Bürgermeister trotzdem nicht.

Betrunken in die Arbeit kommen geht in keinem Job. Schon gar nicht, wenn man in seinem Beruf für andere verantwortlich ist und eine besondere Vorbildfunktion einnimmt – etwa als Polizist. Umso brisanter ist ein Vorfall aus dem Februar, der jetzt durch einen Bericht der „Kronen-Zeitung“ bekannt wurde.

Der ÖVP-Bürgermeister von Schiefling bei Klagenfurt, Thomas Wuksch, ist im Zivilberuf Polizist. Er erschien im Februar betrunken in der Polizeiinspektion Velden und wollte alkoholisiert seinen Dienst antreten. Einem Kollegen fiel sein „Zustand“ auf, er ließ Wuksch in den Alkomat pusten. Ergebnis: eine mittelgradige Alkoholisierung.

Die anderen Polizeibeamten mussten dem Bürgermeister den Führerschein abnehmen und nach Hause schicken. Bei der Polizei bestätigt man den Vorfall, ein Disziplinarverfahren wurde eingeleitet.

Bürgermeister will im Amt bleiben

Auch Wuksch selbst bestätigt im Gespräch mit der NeuenZeit seinen „Fehler“, den er „zutiefst bedauert“. Trotzdem will der ÖVP-Politiker im Amt bleiben: „Ich glaube nicht, dass das ein Grund für einen Rücktritt ist“, auch wenn seine Aktion „vorbildwirkungsmäßig sicherlich nicht in Ordnung war“.

„Ich habe viele Anrufe und Nachrichten von der Bevölkerung bekommen. Viele davon haben mir nahegelegt, nicht zurückzutreten“, sagt Wuksch. Deshalb will er Bürgermeister bleiben.

Wie es in seinem Zivilberuf als Polizeibeamter weitergeht, wird wohl das Disziplinarverfahren entscheiden.

Thomas Wuksch ist seit 2021 Bürgermeister von Schiefling

Thomas Wuksch übernahm das Bürgermeisteramt in der Gemeinde Schiefling im Bezirk Klagenfurt-Land nach der Gemeinderatswahl 2021. Er erhielt damals 71% der Stimmen, seine ÖVP regiert im Gemeinderat mit absoluter Mehrheit.

Wuksch wäre nicht der erste Kärntner Gemeindechef, der sich trotz Alkohol-Skandals weigert, zurückzutreten. Letzten Sommer wurde dem Keutschacher Bürgermeister Gerhard Oleschko (Team Kärnten) der Führerschein abgenommen, weil er alkoholisiert (und mit Handy am Steuer) fuhr. Oleschko ist immer noch Ortschef.

NeueZeit Redaktion

Ähnliche Artikel

  • Niederösterreich

Exklusiv-News aus Niederösterreich: „Freibad-Eintritts-Preise werden 2026 zwischen 15 und 20 Prozent erhöht“

Nächste Saison werden unzählige Freibäder in Niederösterreich ihre Preise drastisch erhöhen müssen - um 15-20…

18. August 2025
  • Oberösterreich

Klimasünder Elon Musk: Sein Privatjet stößt pro Jahr doppelt so viel CO₂ aus, wie die Stadt Steyr in 5 Jahren

E-Bus statt Privatjet: Seit Anfang Mai düsen neue, nachhaltige E-Busse durch Steyr. In den nächsten…

18. August 2025
  • Kärnten

1 Milliarde Euro Fördergeld für Kärnten von der EU: Das ermöglichte 11.051 heimische Projekte

Von 2014 bis 2020 bekam Kärnten knapp 1 Milliarde Euro an EU-Förderungen. Damit konnte das…

18. August 2025
  • Allgemein

Werft Korneuburg: SPÖ pocht auf 78.000m² Naherholungs-Gebiet auf Halbinsel

Werft Korneuburg: Menschen sitzen am Ufer, die Füße im Wasser, Kinder lassen kleine Boote treiben,…

13. August 2025
  • Niederösterreich

9,6 Milliarden Euro: Schulden von Niederösterreich so hoch wie noch nie

 Wenn man die Bundeshauptstadt Wien ausklammert und alle übrigen acht Bundesländer vergleicht, hat Niederösterreich den…

7. August 2025
  • Gesellschaft

Michael Schwarzlmüller: Zu Besuch beim Cowboy der Kalkalpen

Reichraming: Als Kind liest Michael Schwarzlmüller Karl May-Romane und schaut Westernfilme. Als Erwachsener bietet er…

6. August 2025