Nach dem Schloss Ort hat die oberösterreichische Gemeinde Gmunden nun auch den Toscanapark an private Investoren verpachtet – das geht aus parlamentarischen Anfrage an ÖVP-Landesrat Markus Achleitner hervor. Das Schloss soll zum Hotel werden, doch wieso der Park gleich mit verpachtet wurde, ist nicht klar. Jetzt fürchten die Gmunder und Gmunderinnen, sie könnten den Zugang zum Park und zum Traunsee verlieren. Die SPÖ und die Gemeinde Gmunden möchten den Zugang auf jeden Fall erhalten.
Es ist eigentlich nicht erlaubt, im Toscanapark zu schwimmen. Doch in Wirklichkeit kümmert es niemand allzu sehr, wenn es doch jemand tut. Es ist zu einer Art Gewohnheitsrecht geworden und gehört zum Selbstverständnis der Gemeinde.
Der Park liegt am Westufer des Traunsees und gehört zur oberösterreichischen Gemeinde Gmunden. Er ist die Erholungsoase der Gmunder und Gmunderinnen. Hier picknicken sie im Schatten der uralten Bäume, spazieren am Schloss Ort vorbei oder kühlen sich im See ab.
Seit kurzem bangt die Gemeinde jedoch um ihren Park und den Zugang zum See. Ursprünglich sollte nur das Landschloss Ort verpachtet werden, doch jetzt wird auch der Toscanapark verpachtet – und zwar an ein und dieselbe Gesellschaft: die Toscana Hotel Einrichtungsgesellschaft.
„Wir müssen zuschauen, wie ein Schmuckstück der Gmundner über die Hintertür vergeben wird!”, sagt Dominik Gessert, SPÖ-Stadtrat Gmunden.
Es war nie ein Geheimnis, dass das Schloss verpachtet wird und auch nicht, dass daraus ein Hotel gemacht wird. Der Großteil der Gemeinde begrüßt die neue Unterkunft, denn das Schloss hat einen großen Kongresssaal und bietet ausreichend Platz für Tagungen oder Veranstaltungen. Die Anfragen seien da, doch es fehlt an Betten, um die Gäste unterzubringen.
Die Verpachtung des Toskanaparks stößt jedoch auf Unverständnis. Zum einen wurde die Gemeinde nicht in die Entscheidung von Bund und Land mit einbezogen und zum andern ist die Angst groß, dass der Park jetzt schrittweise privatisiert wird. Öffentliche Zugänge zum See sind inzwischen Mangelware – nicht nur am Traunsee, sondern auch an vielen andern österreichischen Seen.
„Der Toscanapark und der Zugang zum Traunsee sollen auf jeden Fall erhalten bleiben“, sagt Mario Haas, SPÖ-Landtagsabgeordneter. Deshalb unterstützte die SPÖ auch die Bürgerinitiative “Toscanapark muss öffentlich bleiben”. Die Initiative wurde bereits von 2.500 Menschen unterzeichnet.
Erst eine parlamentarische Anfrage an ÖVP-Landesrat Achleitner rückt die Verpachtung in die Öffentlichkeit. Schloss und Park befinden sich im Besitz von Land und Bund und wurden nun für satte 50 Jahre verpachtet – mit Verlängerungsoption um weitere 50 Jahre. Die Verpachtung des Schlosses war bekannt, die Verpachtung des Parks eher nicht. Sie wurde zwar im Amtsblatt angekündigt, blieb aber unbeachtet. Die Pächter, die Toscana Hotel Einrichtungsgesellschaft, sind eine Gruppe von Geschäftsleuten, Architektinnen und Architekten.
Eine Verschwiegenheitsklausel im Pachtvertrag nährt die Sorgen der Gemeinde weiter: Keiner weiß, ob der Seezugang öffentlich bleibt, ob Veranstaltungen im Park weiterhin erlaubt sind oder ob der Park in seiner jetzigen Form erhalten bleibt. Wenn sich die Pächter das Recht auf Veranstaltungen vorbehalten, dann würde das rege Kulturleben in Gmunden stark darunter leiden.
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