Schock für FPÖ Oberösterreich drei Monate vor den Landtagswahlen im Herbst: Die Blauen verlieren unter Landesparteichef Manfred Haimbuchner in der großen Oberösterreich-Umfrage 13% im Vergleich zu den letzten Wahlen und landen nur mehr auf Platz 3 – hinter der SPÖ, die drei Prozentpunkte zulegen kann.
Das ist ein Totalabsturz: Die FPÖ Oberösterreich unter Manfred Haimbuchner kommt in der „Sonntagsfrage“ nur mehr auf 17% der Stimmen und halbiert sich damit beinahe. Bei der letzten Landtagswahl 2015 erreichten die Freiheitlichen noch 30% und Platz 2. Kurz vor den Wahlen im Herbst fällt die FPÖ jetzt auf Platz 3 zurück. Das ergibt die neueste Umfrage des IFES-Instituts mit 827 Befragten.
Neuer Zweiter ist die SPÖ. Sie kommt laut Umfrage auf 21% und kann damit im Vergleich zur letzten Wahl um drei Prozentpunkte zulegen. Die ÖVP bleibt mit 41% auf Platz 1. Die NEOS dürften den Einzug in den Landtag diesmal ungefährdet schaffen – 7% würden derzeit die Pinken wählen, 2015 scheiterten sie noch am Einzug. Die Grünen stagnieren laut Umfrage bei 11%.
FPÖ stürzt in Oberösterreich-Umfrage um 13% ab
Die große IFES-Sonntagsfrage setzt vor allem Manfred Haimbuchner unter Druck. Der FPÖ-Absturz um 13% im Vergleich zur letzten Wahl ist die nächste einer Reihe von Niederlagen für den blauen Landesparteichef.
Zuletzt konnte sich Haimbuchner in seiner eigenen Partei nicht durchsetzen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Haimbuchner kein großer Fan von Herbert Kickl ist und die Partei strategisch anders ausrichten wollte. Jetzt ist Kickl neuer FPÖ-Bundesparteichef, Haimbuchner musste zurückstecken.
Auch bei seinem Herzensprojekt als Wohnbau-Landesrat, der Kürzung der Wohnbeihilfe für Nicht-Staatsbürger, musste Haimbuchner eine Niederlage einstecken. Im März beurteilte der Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofes die oberösterreichische Regelung als gesetzeswidrig, das endgültige Urteil ist noch ausständig.
Der SPÖ wird am stärksten zugetraut, die Jobs bei MAN-Steyr zu retten
Abgefragt wurde in der Umfrage auch, um welche Themen sich die Landespolitik derzeit kümmern sollte. Mehr als die Hälfte der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher nennen Wirtschaft & Arbeitsplätze als drängendstes Thema. Gefolgt von Gesundheit & Pflege (37%) sowie Klima & Umweltschutz (36%). Nur 15% der Befragten finden, die Landespolitik solle sich um das Thema Zuwanderung kümmern.
Mit dem Erhalt von Arbeitsplätzen hat die Landespolitik derzeit tatsächlich alle Hände voll zu tun. Die Zukunft des MAN-Werks in Steyr war monatelang ungewiss. Nach dem Einsatz der Belegschaft, des Betriebsrates und der Gewerkschaft konnte doch noch eine Lösung gefunden werden. Investor Siegfried Wolf übernimmt das Werk, 1.400 Beschäftigte und 166 Lehrlinge – mehr als sein ursprüngliches Angebot vorsah.
Interessantes Detail: In der großen Oberösterreich-Umfrage geben nur 4% der Befragten an, dass sich die FPÖ unter Haimbuchner – die selbsternannte „Partei der kleinen Leute“ – am stärksten für den Erhalt des MAN-Werks einsetzte. Auch die Landeshauptmann-Partei ÖVP kommt schlecht weg, nur 15% sind der Meinung, die Volkspartei hat sich am besten für die MAN-Belegschaft eingesetzt. Am meisten wird im Kampf um Arbeitsplätze den Roten zugetraut. 39% der Oberösterreicher finden, die SPÖ hat sich am stärksten für die Jobs in Steyr eingesetzt.