Kärnten

Kärnten beschließt Unwetter-Hilfen: Bis zu 10.000€ Hilfszahlung bei Schäden

Die Kärntner Landesregierung hat nach den schweren Unwettern erste Sofortmaßnahmen beschlossen. Für Familien, die ihr Dach über dem Kopf verloren haben, führt das Land eine Liste mit leerstehenden Wohnungen. Zur Behebung von Schäden an privaten Häusern oder Wohnungen schießt das Land bis zu 10.000 Euro Soforthilfe zu.

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) nach der außerordentlichen Regierungssitzung am Freitag von einer „der heftigsten Naturkatastrophen in der Geschichte des Landes“. Einmal mehr dankte Kaiser allen Einsatzkräften, Einsatzorganisationen, Helferinnen und Helfern sowie den Bürgermeistern der Gemeinden Treffen und Arriach für ihren Einsatz.

In ihrer außerordentlichen Sitzung – zu der auch Vertreter aller Landtagsparteien eingeladen waren – traf die Landesregierung erste Sofortmaßnahmen. Darunter fallen auch Direkthilfen des Landes. Wer an der eigenen privaten Wohnung oder dem eigenen Haus Schäden erlitten hat, bekommt je nach Schadenshöhe bis zu 10.000 Euro Soforthilfe. Die Erhebung des Schadens soll rasch und unbürokratisch erfolgen.

Arbeitgeber, die ihre Beschäftigten für längere Katastrophenhilfe-Einsätze freistellen, bekommen vom Land eine Ausgleichszahlung.

Kärnten ersucht Bundesregierung um finanzielle Unterstützung

Außerdem wandten sich die Landesregierungsmitglieder mit einem Brief an die Bundesregierung: „Wir haben uns gemeinsam in einem Schreiben an den Bund gewandt. Es geht um Sondermittel, die Kärnten benötigen wird, diese Schäden an Infrastruktur zu beheben. Allein aus budgetären Mitteln des Landes ist es nicht zu bewältigen. Die Hilfe in besonderen Lagen für die Menschen vor Ort weist derzeit einen Budgetrahmen von 2,5 Mio. Euro auf, ihre Aufstockung steht von Seiten der Regierung außer Streit. Um aus den einzelnen Referaten helfen zu können, werden Kreditsperren von der Finanzreferentin aufgehoben, das schafft rasch Liquidität“, fasst Kaiser erste Maßnahmen zusammen.

Auch gäbe es bereits Gespräche mit dem AMS, damit Personen vor Ort helfen können, indem sie im administrativen Bereich eingesetzt werden. Beispielsweise bei der Kontaktherstellung, bei Förderanträgen und in weiterer Folge auch beim Aufräumen.

Zudem werde die Leerstandsliste für Wohnungen weitergeführt – für jene Menschen, die alles verloren haben und deren Häuser nicht mehr bewohnbar sind.

„Wir ziehen alle an einem Strang, auch auf politischer Ebene über Parteigrenzen hinweg“, sagt Landeshauptmann Kaiser.

Fellner: Freiwillige Helfer bitte nicht selbst in Krisengebiet fahren

Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner (SPÖ) appellierte erneut: „Bitte, freiwillige Helfer abseits der Organisationen, nicht einfach selbst ins Krisengebiet fahren oder gehen. Es ist zu gefährlich, es sind zudem LKW und Bagger, schweres Gerät im Einsatz.“ Fellner werde einen Koordinator für alle freiwilligen Helferinnen und Helfer bestellen.

Das Ressort von Landesrat Martin Gruber (ÖVP) arbeitet unterdessen daran, die Straßen und Zufahrtswege wieder befahrbar zu machen. „Erreichbarkeit und Versorgung der Bevölkerung haben jetzt Vorrang“, so Gruber.

Allein der Schaden an der Teuchen Straße, die auf 2,5 Kilometern einfach weggeschwemmt wurde, liege laut Gruber nach erster Einschätzung bei neun Millionen Euro. Gesamt befürchtet Gruber einen zweistelligen Millionen-Betrag, was die Wiederherstellung von Straßeninfrastruktur betrifft.

Die Regierungsmitglieder betonten weiters, dass alle in Planung befindlichen Schutzbauten und Straßenbauten durch die Katastrophe nicht gefährdet seien. Es werde keine Verzögerungen geben, alle Bauvorhaben werden durchgeführt, wie sie geplant sind.

NeueZeit Redaktion

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