Burgenland

Trotz Krise: Österreichs Superreiche vergrößern ihr Vermögen um 14,6 Milliarden

Trotz Corona-Krise stieg das private Finanzvermögen in Österreich 2020 um fünf Prozent an. Das fetteste Plus fuhren die Milliardäre ein: Sie vergrößerten ihren Besitz um weitere 14,6 Milliarden Euro. Aus dem Burgenland kommen jetzt Rufe nach einer Vermögenssteuer – die ÖVP dürfe die Vermögenselite nicht weiter verschonen.

Die Wirtschaft bricht um 6,6 Prozent ein. 1,5 Millionen Österreicherinnen und Österreicher sind arbeitslos oder in Kurzarbeit. Auf eine freie Stelle kommen gleich neun Jobsuchende. Das ist die eine Seite der Medaille im Corona-Krisenjahr 2020.

Die andere: Superreiche wurden mitten in der Krise noch reicher. Das Vermögen der zehn reichsten Österreicher wuchs von 2020 auf 2021 um 14,6 Milliarden Euro. „Die ÖVP schont die Vermögenselite“, sagt Roland Fürst, roter Landtagsabgeordneter im Burgenland. Der SPÖ-Politiker fordert Vermögenssteuern: „Die Türkisen sind uns was schuldig!“

Anstieg der Vermögen während Corona.

Vermögens-Anstieg während Corona: ÖVP-Spender profitieren

Das fetteste Vermögensplus in der Corona-Krise fuhr der Investor Michael Tojner ein: Er vergrößerte sein Vermögen um 89,5%. Red Bull Boss Dietrich Mateschitz besitzt jetzt mehr als 22 Milliarden Euro – 63% mehr als vor der Krise. Unter den Krisen-Profiteuren sind auch einige ÖVP-Spender und Sympathisanten.

René Benko (+19,1% Vermögens-Zuwachs) zählt zum engsten Kreis von Kanzler Sebastian Kurz und berät diesen in Wirtschaftsangelegenheiten. Heidi Horten, derzeit die sechst-reichste Österreicherin, spendete insgesamt 931.000 Euro an die ÖVP. Das Geld dürfte der Milliardärin nicht abgehen: Sie konnte ihr Vermögen in der Krise um 6,7% vergrößern. Und KTM-Chef Stefan Pierer (Platz 10 in Österreichs Reichenliste) überwies der Kurz-ÖVP 430.000 Euro für den Wahlkampf 2017.

70% der Österreicher sind für eine Vermögenssteuer

Nicht nur das Vermögen der Milliardäre wuchs trotz Pandemie. Private Finanzvermögen vergrößerten sich in Österreich 2020 um fünf Prozent, berechnet das Beratungsunternehmen Boston Consulting Group. Selbst für die Unternehmensberater aus Boston, die gewohnt sind riesige Vermögen zu verwalten, ist die Entwicklung in der Krise „überraschend“.

Für Landtagsabgeordneten Fürst sind Vermögenssteuern die Lösung. Aber die lehnen Kurz und Co vehement ab. „Jeden Tag erhellt sich das Sittenbild der Türkisen, wo man sich gegenseitig bedient und auf die Menschen pfeift, weil man die Vermögenseliten schont“, sagt Fürst.

Die Mehrheit der Bevölkerung ist jedenfalls dafür, Superreiche stärker zur Kasse zu bitten – gerade in der Krise. Zuletzt sprachen sich 70% der Österreicher dafür aus, die Steuern für Reiche zu erhöhen.

NeueZeit Redaktion

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