Trinkwasser könnte in den nächsten Jahren knapp werden. Denn die heißen Sommer lassen den Grundwasserspiegel in Österreich sinken. Noch dazu spart die Regierung das öffentliche Wassernetz kaputt. Denn sie gibt den Gemeinden immer mehr Aufgaben – aber nicht mehr Geld. Deshalb können die ihre Wasserleitungen nicht sanieren. Dadurch geht wertvolles Trinkwasser verloren.
Dürren und Hitzewellen während des Sommers werden immer häufiger. Durch den fehlenden Regen sinkt der Grundwasserspiegel in Österreich. Das könnte dazu führen, dass die Bevölkerung in den nächsten Jahren nicht ausreichend Trinkwasser zur Verfügung hat. Laut einer Studie des Landwirtschaftsministeriums könnten die Grundwasserreserven bis 2050 nämlich um bis zu 20 Prozent zurückgehen. Hinzu kommt noch ein anderes Problem: Das Wassernetz in Österreich wird zunehmend marode. Viele Wasserleitungen müssten eigentlich saniert werden. Wieso passiert das nicht?
Österreichs Trinkwasserversorgung ist ein Sonderfall. Im Gegensatz zu den meisten europäischen Ländern stammt unser Trinkwasser ausschließlich aus Grund- und Quellwasser. Das Grundwasser speist sich aus dem Regen, der in der Erde versickert, und durch Pumpen oder durch Brunnen wieder nach oben befördert wird. Doch genau dieses Grundwasser wird immer weniger. Bei Quellwasser handelt es sich ebenfalls um Grundwasser, mit dem Unterschied, dass es von alleine an die Oberfläche tritt.
Das herkömmliche Grundwasser muss mit Pumpen oder durch Brunnen an die Oberfläche gebracht werden. Das erledigen sogenannte Wasser-Versorgungsunternehmen. Davon gibt es in Österreich rund 5.500 verschiedene. Meistens sind das kommunale Anlagen, Wasserleitungsverbände oder Genossenschaften. Sie fördern das Grundwasser, reinigen es und leiten es über Wasserleitungen in die Wohnungen der Menschen.
Das geschieht über Wasserleitungen. Auch dafür sind die Wasserversorger verantwortlich. Sie verlegen die Rohre und müssen sie sanieren. Denn Wasserleitungen halten nicht ewig. Je nach verbautem Material haben sie eine Lebensdauer von 50 bis 100 Jahren. Manchmal werden die Leitungen aber auch schon vorher undicht. Um Schäden zu verhindern, müssen die Wasserversorger in Österreich durchschnittlich zwei Prozent des gesamten Wassernetzes pro Jahr sanieren. Immer mehr Wasserversorger erfüllen diese Quote aber nicht.
Die Wasserversorger erhalten ihr Geld von den Gemeinden, und die Gemeinden bekommen das meiste Geld über den Finanzausgleich von der Bundesregierung. Sie ist also letztlich dafür verantwortlich, wenn die Wasserversorger ihre Leitungen nicht sanieren können.
Bereits 2020 stellte der Rechnungshof in einem Bericht fest, dass die Regierung in den Jahren 2014-2018 weit weniger Geld in die Sanierung von Wasserleitungen investiert hat als eigentlich vorgesehen. Statt den vorgeschriebenen zwei Prozent pro Jahr konnten die Wasserversorger nur 0,3 Prozent des Wassernetzes sanieren. „Noch geringer ist die Sanierungsrate im Bereich der Abwasserversorgung: Hier wurden nur 0,1 Prozent des 93.000 Kilometer langen Kanalnetzes pro Jahr saniert“, so der Rechnungshofbericht.
Wenn die Wasserversorger die Leitungen nicht sanieren, werden sie mit der Zeit marode, was dazu führt, dass wertvolles Trinkwasser im Boden versickert. Wohin das führen kann, sieht man in Italien: Dort ist das Wassernetz schon so veraltet, dass rund 40 Prozent des Wassers verloren gehen. Im Süden des Landes gehen sogar rund 80 Prozent verloren. Und das, nur weil die Leitungen durchlässig sind und somit das Wasser versickert.
Marode Wasserleitungen sind vor allem deshalb problematisch, weil Wasser in den nächsten Jahren knapp werden könnte. Denn die immer längeren Trockenphasen lassen den Grundwasserspiegel sinken. Österreich ist zwar ein wasserreiches Land, doch die Wasserbestände sind regional ungleichmäßig verteilt und gehen tendenziell zurück: Eine Studie im Auftrag des Landwirtschaftsministeriums zeigt: Die Grundwasserreserven könnten bis 2050 um bis zu 20 Prozent schrumpfen. Gleichzeitig werden wir um bis zu 15 Prozent mehr Wasser brauchen, weil die Bevölkerung und die Wirtschaft wachsen werden.
Ein gut funktionierendes Wassernetz ist die Voraussetzung dafür, dass die Bevölkerung trotz dieser Knappheit mit ausreichend Wasser versorgt werden kann. Der Rechnungshof rechnet bis 2030 mit einem Mittelbedarf, der das aktuelle Investitionsvolumen weit übersteigt. „Bei weiterhin niedrigen Sanierungsraten verlagert sich der Investitionsbedarf in die Zukunft“, warnt der Rechnungshof. Laut dem Bericht lag der Investitionsbedarf für die Trinkwasserversorgung im Jahr 2018 bei 225 Millionen Euro. 2030 liegt der Bedarf laut Prognose bereits bei 597 Millionen Euro.
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