Seit September 2020 sind alle Wiener Ganztagsschulen gratis. Die Stadt Wien zeigt aber auch mit anderen Maßnahmen, wie wichtig der Stadt gute Bildung für alle ist. Neben etablierten Projekten wie den Volkshochschulen geht die Wiener Politik auch innovative Wege: Beim Christine Nöstlinger Bildungs-Campus bekommt man einen Eindruck, wie die Bildung der Zukunft aussehen könnte.
Studien zeigen: In Ganztagsschulen werden deutlich bessere Ergebnisse erzielt als in Schulen, die klassisch in Halbtagsform geführt werden. So bleiben in „klassischen“ Schulen deutlich mehr Kinder sitzen als in Ganztagsschulen. Am besten schneiden dabei jene Ganztagsschulen ab, die in verschränkter Form geführt werden. Also jene Schulen, an denen sich Lern- und betreute Freizeit-Einheiten abwechseln. Bei dieser Form schaffen nur 1,4% der Schüler das Schuljahr nicht. Bei nicht-verschränkten Ganztagsschulen sind es 2,4% – bei klassischen Halbtagsschulen hingegen 8,4%. Im Halbtagsbetrieb bleiben damit sechs Mal mehr Kinder sitzen als in verschränkten Ganztagsschulen.
Doch nicht nur bei den Lernerfolgen können Ganztagsschulen überzeugen: Sie erleichtern es auch den Eltern, Familie und Beruf zu vereinbaren. Aus diesen Gründen setzt die Stadt Wien in ihrer Bildungspolitik genau auf diese erfolgreiche Form des Schulbetriebes. Die Zahl der verschränkten Ganztagsschulen wurde heuer um sieben Standorte auf 70 aufgestockt. Außerdem sind seit September 2020 alle Ganztagsschulen der Bundeshauptstadt völlig kostenlos. Die Schüler bekommen sogar ein warmes und gesundes Mittagessen täglich gratis zur Verfügung gestellt. Davon profitieren rund 17.000 Kinder.
Durch die Maßnahme sparen sich die Eltern rund 180 Euro für jedes Kind pro Monat. Bereits heuer wurde die Zahl der verschränkten Ganztagsschulen um sieben Standorte auf 70 aufgestockt. Insgesamt bringt das den Wienern eine enorme Entlastung, stellt auch Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky fest:
„Mit diesem bildungspolitischen Meilenstein entlasten wir Wiener Familien um 40 Millionen Euro pro Jahr:“
Außerdem ist die verschränkte Ganztagsschule auch eine sozialpolitische Errungenschaft: Gesundes Essen und die Möglichkeit, Hobbys und sportliche Aktivitäten wie Fußball oder Klettern sind keine Frage des Gelbörsels der Eltern mehr. Jedes Kind hat die Möglichkeit, Freizeitaktivitäten in Anspruch zu nehmen.
Damit das möglich ist, braucht es aber auch dementsprechende Räumlichkeiten. Und auch hier zeigt Wien vor, wie das gehen kann. Am Nordbahnhofgelände im zweiten Wiener Gemeindebezirk wurde heuer der Christine Nöstlinger Bildungscampus eröffnet. Teil des neuen Komplexes sind ein Kindergarten, eine Ganztagsvolksschule, eine Neue Mittelschule und eine Fachmittelschule. Die dortige Infrastruktur, etwa Turnhallen und eine Kletterhalle, werden von allen Einrichtungen gemeinsam genutzt und können auch von anderen wie etwa Sportvereinen mitverwendet werden. Der Campus ist modern: Neue Möbel, interaktive Screens und audiovisuelle Geräte verteilen sich über das Schulgelände.
Auch für Erwachsene bietet Wien vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten an. Erst letztes Jahr kam durch den Umzug der Central European University von Budapest nach Wien ein weiter Hochschulstandort dazu – Wien hat damit 23 Universitäten bzw. Fachhochschulen. Mit den Volkshochschulen stehen aber auch Weiterbildungsmöglichkeiten außerhalb der Universitäten zur Verfügung. 130.000 Wiener nehmen die dortigen Angebote in Anspruch. Insgesamt bilden sich durchschnittlich eine halbe Million Menschen pro Jahr in Wien weiter.
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