„Airbed and breakfast“, also „Luftmatratze und Frühstück“ ist der Name der beliebten US-Buchungsplattform für Ferienwohnungen „Airbnb“. Doch wer ein Zimmer bucht, wohnt inzwischen oft nicht mehr privat bei Einheimischen. Viel eher machen Großanbieter mit kurzzeitig vermieteten Wohnungen ordentlich Profit.
Eine aktuelle Studie des „Management Center Innsbruck“ mit Unterstützung des Tiroler Tourismusforschungszentrums wertete das Tiroler Angebot von „Airbnb“-Wohnungen zwischen März 2017 und Juli 2021 aus. Die Daten zeigten vor allem eines: Dass dahinter schon längst ein dicker Wirtschaftszweig steckt.
Im Zeitraum März 2017 bis Juli 2021 hat sich das Angebot an „Airbnb“-Zimmern in Tirol verfünffacht. Private und kaum gemeinschaftlich genutzte Zimmer würden nur einen geringen Beitrag auf der Buchungsplattform leisten. Häufig würden hingegen Großanbieter in den Tourismus-Hotspots mehrere Einheiten im großen Stil vermieten.
„Jede dieser tausenden Wohnungen, die über diesen Weg tage- oder wochenweise vermietet wird, fehlt den Tirolerinnen und Tirolern. Das ist nicht hinzunehmen – insbesondere, weil über ,Airbnb‘ auch viele Großanbieter das große Geschäft machen und das zu Lasten der Allgemeinheit“, sagt Elisabeth Blanik.
Blanik ist SP-Wohnbausprecherin und Vizepräsidentin im Tiroler Landtag. Doch was tut man nun konkret gegen die Wohnraumprofite?
Wie es gehen kann, zeigt Innsbruck vor. Auf Initiative der SPÖ Innsbruck kümmert sich eine „Taskforce“ um die Leerstände und überwacht illegale Kurzzeitvermietung. „Es ist so klar wie die Wohnungsnot: Wir müssen die Daumenschrauben anziehen“, sagt Benjamin Plach, Vorsitzender der SPÖ Innsbruck. Mit Fotos und Geodaten prüft man nun, ob die „Airbnb“-Zimmer dem Bau-, Gewerbe- Abgabenrecht entsprechen. Falls nicht, werden auch Strafverfahren eingeleitet.
„Mehr als die kleinen Fische interessieren uns natürlich die großen Haie, die oftmals eine Vielzahl von Wohnungen gleichzeitig anbieten“, sagt der Innsbrucker SPÖ-Chef Plach.
Was den „Airbnb“-Wucher betrifft, nimmt sich das Land Tirol ein Beispiel am Innsbrucker Modell. Nach Erstmaßnahmen wie strengeren Regeln bei der Kurzzeitvermietung und einer Meldepflicht konnte die Tiroler SPÖ in den Koalitionsverhandlungen eine Kontrollgruppe durchsetzen.
Gerade in Zeiten der Inflation und steigender Armut würde den Menschen auch bundesweit eine Entlastung am Wohnungsmarkt dringend gut tun. Mit 1. April 2023 stiegen die Richtwertmietzinse um 8,6 Prozent. Betroffen sind vor allem viele Altbauwohnungen in Wien. Ein durchschnittlicher Mieter hat dort nun Mehrkosten von rund 500 Euro pro Jahr, wie die Mietervereinigung berechnet hat. Die Reaktion der Bundesregierung: ein einmaliger Zuschuss statt einer Mietbremse.
Die Praxis im umkämpften Wohnungsmarkt habe gezeigt: Insbesondere Großanbieter schleichen sich an jeglichen Regeln vorbei. „Deshalb herrscht umso mehr dringender Handlungsbedarf. Die Kontrollgruppe, auf die wir in den Koalitionsverhandlungen erfolgreich gepocht haben, wird da ein wichtiges Instrument sein“, sagt Elisabeth Blanik. So zeigt Tirol in Zukunft vor: Strenge Sanktionen gegen „Airbnb“-Missbrauch sind ein wichtiger Schritt im Kampf für leistbaren Wohnraum für alle Tirolerinnen und Tiroler.
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