Die kika/Leiner-Schließungen sorgen im ganzen Land für Aufregung. 1900 von 3900 Mitarbeitern stehen vor der Kündigung, in Oberösterreich betrifft es 260. „Die Mitarbeiter:innen brauchen rasch bestmögliche Lösungen“, fordert deswegen SP Oberösterreich-Vorsitzender Michael Lindner. Die ÖVP und Landesrat Achleitner seien in der Pflicht, Lösungen auf den Tisch zu legen.
Erst 2018 kaufte Ex-Kanzler Kurz-Freund Renè Benko die Möbelkette kika/Leiner. Damals meinte das Management noch, es werde keine Kündigungen geben. Nun entlässt das Unternehmen mindestens 1.900 der 3.900 Beschäftigten. 260 davon sind in Oberösterreich betroffen. Letzten Berichten zufolge, habe kika/Leiner auch schon Insolvenz angemeldet.
SPÖ Oberösterreich-Vorsitzender Michael Lindner zeigt sich von den radikalen Sanierungsplänen der neuen Eigentümer von Leiner/Kika schockiert – alleine in Oberösterreich sind mehr als 260 Mitarbeiter:innen betroffen. Er unterstellt den Verantwortlichen Profitgier auf den Rücken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die nun ohne Arbeitsplätze dastehen.“
300 Millionen Euro Profit würden aus Weiterverkauf rausspringen
„Kurz-Freund Benko, dem zuerst die Leiner/Kika-Gruppe ‚vermittelt‘ wurde, zieht wie kolportiert bis zu 300 Mio. Euro Profit aus dem Weiterverkauf, während hunderte Familien in ganz Österreich in Zeiten von Teuerung von Arbeitslosigkeit betroffen sind“, empört sich Lindner.
Deswegen sehe Lindner vor allem auch die ÖVP moralisch in der Pflicht. Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner solle ein umfassendes Konzept zur Weitervermittlung der betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf den Tisch legen. Einen Sozialplan, Förderungen, oder auch Transfergesellschaften zu etablieren – all das könne das Land Oberösterreich beisteuern und damit nicht nur dem AMS und den Sozialpartner unter die Arme greifen.
kika/Leiner-Deal: Ein Fall für den U-Ausschuss
2018 kaufte René Benko die Kika/Leiner-Gruppe – in letzter Sekunde. Denn der Konzern stand kurz vor dem Konkurs. Das Ganze wurde sogar zum Thema in U-Ausschüssen: Thomas Schmid soll involviert gewesen sein und im Finanzministerium dafür gesorgt haben, dass sich alles für Benko ausgeht. Die Vorwürfe ließen sich allerdings nicht belegen.
Für das eigentliche Geschäft von kika und Leiner zahlte Benko damals einen “symbolischen” Euro, 490 Millionen Euro für die Immobilien der Konzerngruppe. Einen Teil davon hat er bereits in den letzten Jahren verkauft. Nun trennt Benko sich vom gesamten Unternehmen inklusive des operativen Geschäfts der Möbelhäuser. Profite für Benko, Arbeitslosigkeit für die Angestellten in Oberösterreich und dem restlichen Land.