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Renate Heitz: Geköpfte Marienstatue im Linzer Dom ist ein Angriff auf jede Frau!

Die Marienstatue ist eine Kunstinstallation von Esther Strauß und seit 27. Juni im Kunstraum des Mariendoms zu sehen. Wegen des Vandalenaktes ist sie vorerst gesperrt. // Marienstatue im Linzer Dom mit der Künstlerin Esther Strauß // Bildcredits: Ulrich Kehrer

Im Linzer Dom haben Vandalen die gebärende Marienstatue geköpft. Das empfinde ich als Ausdruck höchster Frauenverachtung. Geburt ist keine Provokation. Auch nicht die Geburt Christi. Sorgen wir gemeinsam dafür, dass wir weibliche Lebensrealitäten sehen und endlich als normal einstufen. 

Bildcredits: Ulrich Kehrer

Der Skulptur der Maria, die gerade Jesus zur Welt bringt, wurde bei der Ausstellung im Kunstraum des Doms von Unbekannten der Kopf abgesägt. Ein grausiges, barbarisches Zeichen. Die Geburt Christi ist eines der größten und schönsten Feste im Christentum. Dabei feiern die Christen, dass Gott Mensch geworden ist und von einer Frau geboren wurde. Von Maria, der Mutter Gottes. Nirgendwo passender und besser kann das dargestellt werden als im Linzer Dom, der genau dieser Maria geweiht ist. Sollte man meinen.

Donnastage – ein mutiger Ansatz

Die mutige Initiative der Diözese Linz mit der Veranstaltungsreihe „DonnaStage“, die die Ausstellung der Skulptur mit dem Titel „crowning“ organisiert hat, versteht sich als Bühne, überlieferte Vorstellungen kritisch zu hinterfragen und neu zu formulieren.  Nichts ist ihnen mit der Darstellung der gebärenden Maria besser gelungen. 

Weibliche Lebensrealitäten nicht sehen zu wollen, ist aber in unserer Gesellschaft noch weit verbreitet. Ja, so wie die Skulptur es zeigt, so sieht Geburt aus. Das ist den Menschen zumutbar, denn so sind wir alle auf die Welt gekommen. 


Der frauenfeindliche Vandalenakt, bei dem man Maria geköpft hat, macht mich fassungslos. Dieser Ausdruck höchster Frauenverachtung hat im Jahr 2024 nichts mehr verloren. Den Diskurs, den Kunstwerke oft auslösen, führt man in einer zivilisierten Gesellschaft anders.

Frauenfeindlichkeit: Jetzt nur nicht zurückrudern

Die progressiven, feministischen Ansätze, die die Kirche mit den „Donnastagen“ gestartet hat, müssen unbedingt bleiben. Ich möchte die engagierten Initiatorinnen bestärken. Sie sind auf dem richtigen Weg. Die „Donnastage“ müssen fortgesetzt und erweitert werden. Meine Solidarität ist ihnen gewiss. Sorgen wir gemeinsam dafür, dass wir weibliche Lebensrealitäten sehen und als normal einstufen. Geburt ist keine Provokation. Auch nicht die Geburt Christi. 

 

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Gastkommentar von Renate Heitz
Renate Heitz ist Landesfrauenvorsitzende der SPÖ Oberösterreich 

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