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Kulturhauptstadt Bad Ischl: Pudertanz Choreografin gewinnt österreichischen Kunstpreis

Bildcredits: Oscar Neubauer via Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024

Bad Ischl: Nach dem kontroversen „Pudertanz“ bei der Eröffnung der Kulturhauptstadt im Jänner hat die Choreografin Doris Uhlich jetzt den österreichischen Kunstpreis 2024 gewonnen. Bei ihrer mutigen Inszenierung tanzten unzählige Menschen auf der Bühne und bestreuten sich mit weißem Puder. Die Idee hinter Performance: alle Körper sind schön und einzigartig – egal ob gesund, dick oder behindert. Die einen reagierten über die Darbietung empört, die anderen begeistert. 

Nackte Haut und viel Puder – das gab es für die Besucherinnen bei der Eröffnungsfeier der Kulturhauptstadt Bad Ischl im Jänner zu sehen. Ziel der Aufführung war es, Körper zu zeigen, die nicht dem gängigen Schönheitsideal entsprechen. Bei manchen sorgte die Vorstellung für Empörung, bei anderen stieß sie aber auf große Zustimmung. Jetzt erhält die Choreografin Doris Uhlich den österreichischen Kunstpreis 2024 – denn die Diskussion über Schönheitsideale ist in Zeiten von Beauty-Filtern auf Social Media aktueller denn je.

Kunstpreis für Pudertanz-Choreografin Uhlich 

Die Eröffnungs-Choreografie der Kulturhauptstadt Bad Ischl setzte mit dem umstrittenen Pudertanz ein Zeichen für die Akzeptanz aller Körper. Denn immer noch werden nicht alle Körper gleich behandelt. Das zeigt sich an den teils heftigen Reaktionen aus Politik, Gesellschaft und Medien. Aber es gibt auch sehr viele positive Rückmeldungen gegen die Hasswelle, die der Auftritt nach sich zog. 

Neben Uhlich erhielten auch noch weitere Künstlerinnen und Künstler die Auszeichnung, die von einer Expertenjury verliehen wurde. Darunter unter anderem die Kinderbuchautorin Helga Bansch, die Fotografin Marina Faust und die Kulturinitiative ARGEkultur Salzburg. Das Preisgeld ist heuer gestiegen – von 15.000 Euro auf 20.000 Euro. 

Pudertanz spaltet die Gemüter – Gemeindearbeiter:innen in Bad Ischl beschimpft und bedroht

Der Aufschrei so mancher selbsternannter Kunstkritiker nach der Aufführung blieb aber nicht nur im Internet. Er richtete sich auch gegen die Angestellten der Gemeinde Bad Ischl. „Sie mussten sich von Anrufern beschimpfen und teilweise erniedrigen lassen. Ich habe auch Mails bekommen, wo einfach drinnen steht, ich solle in Puder ersticken,“ erzählt Bürgermeisterin Ines Schiller (SPÖ) dem ORF Oberösterreich. Somit dürfte die Aufführung ihren Zweck erfüllt haben. Denn Kunst soll schließlich Grenzen überschreiten und zum Nachdenken anregen.

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