Der Jahreswechsel ist für viele Menschen ein Anlass zum Feiern. Für Haus- und Wildtiere jedoch bedeutet die Silvesternacht oft Angst, Panik und Gefahr. Laute Explosionen, grelle Lichter und unvorhersehbare Knallgeräusche setzen Tiere massiv unter Stress, führen zu Fluchtreaktionen, Verletzungen und in manchen Fällen sogar zum Tod. Tierschutzorganisationen warnen seit Jahren vor den Folgen der unkontrollierten Knallerei.
Kontroll-Landesrat Sven Hergovich (SPÖ Niederösterreich) verzichtet aus persönlicher Überzeugung auf Feuerwerkskörper und ruft zu mehr Rücksicht auf. „Das laute Knallen von Böllern und Raketen versetzt viele Tiere in Angst und Panik. Hunde und Katzen zittern, flüchten oder verletzen sich, Wildtiere werden aufgeschreckt“, betont Hergovich. Feiern lasse sich auch anders gestalten mit gemeinsamen Momenten, Licht und Gesprächen statt Lärm:
Ein friedlicher Jahreswechsel braucht keine Explosionen!
Von Graz bis zum WWF: Forderungen nach strengeren Regeln
Zu Silvester entlaufen jedes Jahr zahlreiche Tiere, weil sie durch Böllerknall in Panik geraten. In Wien lief zuletzt eine Hündin nach einem Knall davon, die Polizei musste stundenlang nach dem verängstigten Tier suchen. Solche Einsätze kosten Zeit und Ressourcen und wären mit weniger Knallerei vermeidbar.
Der Ruf nach strengeren Maßnahmen wird daher lauter. In Graz fordert eine breite Petition ein wirksames Raketen- und Böllerverbot. Auch der WWF Österreich spricht sich klar für ein Verbot des Verkaufs von Böllern aus und warnt vor massiven Belastungen durch Lärm, Feinstaub und Müll. Für Tiere, Umwelt und Menschen gleichermaßen.
Mehr Sicherheit durch Blaulicht für die Tierrettung
Zusätzlich bekräftigt Hergovich seinen Einsatz für eine Blaulichtgenehmigung für Tierrettungsdienste. Diese könnten bei Verkehrsunfällen rascher eingreifen und Polizei, Feuerwehr sowie Rettung entlasten. So wären Einsatzkräfte voll auf die Menschenrettung konzentriert und Tierleid könnte reduziert werden.
So helfen Sie Ihrem Tier durch die Silvesternacht
Tierexpert:innen raten, Hunde und Katzen am Silvesterabend in der Wohnung zu lassen und ihnen einen ruhigen Rückzugsort zu bieten. Geschlossene Fenster, heruntergelassene Rollläden sowie leise Musik oder Fernsehen können helfen, Knallgeräusche abzumildern. Spaziergänge sollten möglichst früh stattfinden, Tiere sollten angeleint bleiben. Wichtig ist außerdem, Tiere nicht alleine zu lassen und ihr Angstverhalten nicht zu bestrafen. Ruhe und Nähe geben Sicherheit.
