Kommen bald Kündigungswellen in der Bauwirtschaft? Viele Menschen können sich keinen Hauskredit mehr leisten. Und ausgerechnet jetzt hat die niederösterreichische Landesregierung die Wohnbauförderung gestrichen. Bauunternehmen, wie der Ziegelhersteller Wienerberger, müssen deswegen bereits Schichten kürzen.
Beim österreichischen Bauunternehmen Wienerberger gehen die Aufträge zurück. Denn es wird immer weniger gebaut. Viele Menschen können sich einen Hausbau wegen der Teuerung nicht mehr leisten. Und auch Unternehmen investieren wegen den hohen Zinsen weniger als bisher. Dadurch kommen den Baufirmen Einnahmen abhanden. Bereits 15 kleinere Bauunternehmen mussten dieses Jahr Insolvenz anmelden. Bei Wienerberger, dem größten Ziegelhersteller der Welt, sieht es bislang noch besser aus. Aber auch dort spürt man schon die Auswirkungen eines kommenden Wirtschaftseinbruchs.
Wenn es so weiter geht, müssen demnächst Beschäftigte mit Aussetzungsverträgen befristet freigestellt werden
Vor allem die Beschäftigten in der Bauwirtschaft kommen zunehmend unter die Räder: Laut dem Betriebsratsvorsitzenden der Wienerberger AG, Gerhard Seban, hat die Geschäftsführung bereits Schichten von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gekürzt. „Wenn es so weiter geht, müssen demnächst Beschäftigte mit Aussetzungsverträgen befristet freigestellt werden“, so Seban.
Besonders beim Hochbau gibt es immer weniger Aufträge. Doch genau dieser Bereich ist für die Wirtschaft von zentraler Bedeutung. Denn am Hochbau hängen viele andere Wirtschaftszweige, wie zum Beispiel die Elektronikbranche. Für Seban ist klar: Wenn der Hochbau noch mehr ins straucheln gerät, wird das die Wirtschaft in Österreich hart treffen. Steigende Arbeitslosigkeit und Lohnkürzungen wären die Folgen.
Für den Betriebsratsvorsitzenden ist klar, wo die Ursache liegt: Die Regierung hat zu wenig gegen die Teuerung getan. Nun fehlt vielen Leuten das Geld für einen Hausbau. Wegen den hohen Zinsen können die meisten nicht mal einen Kredit aufnehmen. Und noch einen weiteren Grund nennt Seban: die niederösterreichische Landesregierung hat die Wohnbauförderung gestrichen. Dadurch werden alleine dieses Jahr rund 7.000 geförderte Wohnungen in Niederösterreich weniger gebaut. Für die Baubranche eine Katastrophe.
„Wegen den gestiegenen Mieten können sich viele Menschen keine privat vermietete Wohnung mehr leisten.“ Ausgerechnet in dieser Situation die Wohnbauförderung zu streichen, ist für Gerhard Seban unverständlich. Damit sei weder den Menschen noch der Wirtschaft geholfen. Er fordert, die Wohnbaugelder wieder für das zu verwenden, wofür sie eigentlich vorgesehen sind: Den geförderten Wohnbau. Außerdem wünscht sich Seban die Wiedereinführung der Kurzarbeit. Andernfalls könnte es im Herbst zu einer Kündigungswelle kommen.
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