Burgenland

Burgenland will Pflege übersichtlicher gestalten: Jeder soll einen Pflegestützpunkt in Wohnortnähe haben

Das Burgenland will die mobile Pflege neu aufstellen. Derzeit gibt es im Land 14 verschiedene Trägerorganisationen. In Zukunft soll es in jeder Region einen Pflegeanbieter geben, der jeweils einen Stützpunkt vor Ort hat. Für Pflegebedürftige und ihre Familien wird das Angebot so übersichtlicher und leichter zugänglich. 

Wer Pflege für sich oder Verwandte braucht, muss sich meist erst einmal mühevoll zurechtfinden. Zahlreiche verschiedene Vereine und Unternehmen bieten Pflege daheim in unterschiedlichem Ausmaß. Das Burgenland will jetzt Klarheit für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen schaffen: Für jede Region soll ein Träger zuständig sein, insgesamt 28 regionale Stützpunkte als Anlaufstellen dienen.

28 regionale Stützpunkte

Wenn Verwandte pflegebedürftig werden, müssen sich Familien erst einmal im Gewirr der vielen Trägerorganisationen zurechtfinden. Allein im Burgenland gibt es 14 verschiedene Anbieter. Wer Pflege braucht, aber auf sich gestellt ist, hat es noch einmal ungleich schwieriger.

Deshalb soll es im Burgenland in Zukunft übersichtlicher werden. Für Hauskrankenpflege, betreutes Wohnen und Seniorentagesbetreuung gibt es dann jeweils einen Ansprechpartner pro Region. 28 regionale Stützpunkte soll es im Endausbau im ganzen Bundesland geben.

Ein Ansprechpartner für mobile Pflege pro Region

In den vergangenen Monaten hat das Land mit Unterstützung aus der Wissenschaft ein regionales Pflegestützpunktsystem erarbeitet. Insgesamt 28 Regionen mit jeweils einem Stützpunkt und einem Betreiber sind geplant. Pro Region wird es eine zentrale Anlaufstelle für Pflege und Betreuung geben. Die bietet Ansprechpartnerinnen für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen. Vor allem aber steuert sie Pflege und Betreuung in der Region.

Mobile Pflege mit allen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern aus einer Hand und in Wohnortnähe sei das Ziel, so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Es gehe darum, „mit den vorhandenen Mitteln den größtmöglichen Effekt für die Betroffenen zu erzielen.“

Pflege betrifft alle

Den Anfang machen noch im Sommer 2022 die ersten beiden Pilotregionen. Bereits 2024 soll das System voll ausgebaut sein. Das Burgenland will dabei mit den bereits aktiven Trägerorganisationen zusammenarbeiten.

Mehr als 87.000 Burgenländerinnen und Burgenländer, und damit rund 30 Prozent der Bevölkerung, sind älter als 60 Jahre. Pflege und Betreuung bestimmen daher die Lebensrealität nahezu aller Menschen – ob als Pflegebedürftige, deren Angehörige oder als Kräfte in Gesundheitsberufen. Mit dem „Zukunftsplan Pflege“ will das Burgenland darauf reagieren. Ein erster wichtiger Baustein dafür war die Anstellung pflegender Angehöriger.

NeueZeit Redaktion

Ähnliche Artikel

  • Gesellschaft

Fenninger: Woran man bei der Bekämpfung von Kinderarmut gescheitert ist 

Wie kann es sein, dass sich in einem der reichsten Länder der EU, die Zahl…

17. Mai 2024
  • Allgemein

Fünf Jahre Ibiza – Ein Urlaub mit Folgen in 5 Akten

Wo waren Sie am 17. Mai 2019? Eine Frage, die viele Östereicher:innen beantworten können, denn…

16. Mai 2024
  • Burgenland

Von Second Hand-Ware bis zum Übersiedlungsservice: Gemeinnütziges Jobprojekt „Mein Laden“ wird 15

Mattersburg: Seit 2009 fanden rund 550 langzeit-arbeitssuchende Menschen bei "Mein Laden" eine Beschäftigung - viele…

16. Mai 2024
  • International

Teure Züge, billige Flüge: 33 Prozent scheitern bei Buchung von grenzüberschreitender Zugreise

Immer mehr Menschen in Österreich sehnen sich nach einem umweltbewussten Urlaub. Doch Fliegen bleibt in…

16. Mai 2024
  • Niederösterreich

Pleite-Gemeinden in Niederösterreich: Weil Land versagt, soll jetzt EU einspringen

Jeder zweiten Gemeinde in Österreich geht das Geld aus. Was in Oberösterreich schon lang erkennbar…

16. Mai 2024
  • Klimakrise

Verdacht des Amtsmissbrauchs: Welche Rolle spielte Umweltanwalt in Ohlsdorf-Skandal?

Der Ohlsdorfer Bauskandal rund um 19 Hektar Wald, die für eine Schottergrube zerstört wurden, ist…

13. Mai 2024