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260 Mio. für grünen Strom: Graz baut 2 Energieanlagen, um von Gas unabhängig zu werden

Bild: Wikimedia Commons/Smiley.toerist (CC BY-SA 4.0)

Die rot-rot-grüne Stadtregierung in Graz will mit einer Mega-Investition von Gas unabhängig werden: Sie baut zwei umweltfreundliche Energieanlagen. Das neue Werk in der Puchstraße kann nach der Fertigstellung 30.000 Grazer Haushalte mit Fernwärme beliefern und die Kläranlage in Gössendorf wird so umgebaut, dass sie aus der Verbrennung von Klärschlamm Strom erzeugen kann. Insgesamt investiert die Stadt 260 Millionen Euro in neue Energieformen.

In Graz werden die Folgen des Klimawandels immer deutlicher spürbar. Es vergeht kein Sommer ohne schwere Unwetter, deren Ausmaße immer stärker werden. Gleichzeitig leiden die Menschen unter ständig stärker werdenden Hitzewellen.

In Österreich wirkt sich vor allem der hohe Gasanteil an der Stromerzeugung negativ auf die Umwelt aus. Der Krieg in der Ukraine hat uns darüber hinaus unsere hohe Abhängigkeit von Gaslieferungen vor Augen geführt.

Die Abhängigkeit von Gas ist nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern auch fürs Geldbörserl der Österreicherinnen und Österreicher. Vor diesem Hintergrund hat die rot-rot-grüne Grazer Stadtregierung einige Maßnahmen beschlossen. Sie investiert insgesamt 260 Millionen Euro in die Energiewende. Ziel ist es, Graz langfristig unabhängig von Erdgas zu machen. Damit sollen Inflation und Klimakrise bekämpft werden.

Graz gewinnt grünen Strom durch Fernwärme und energetischen Klärschlamm

Konkret setzt die Koalition aus KPÖ, SPÖ und Grünen sieben Maßnahmen, um Graz umweltfreundlicher zu machen. Zwei Projekte ragen dabei heraus. Auf dem Gelände des Fernheizkraftwerks in der Puchstraße entsteht eine neues großes Energiewerk. Es beliefert nach Fertigstellung 30.000 Grazer Haushalte mit Fernwärme. Damit steigt der Fernwärmeanteil an der Energieversorgung in Graz auf einen Schlag um mehr als ein Drittel an. In Zukunft wird damit fast jeder Haushalt in Graz mit Fernwärme versorgt.

Das zweite Großprojekt ist ein Umbau der städtischen Kläranlage im südlich von Graz gelegenen Gössendorf. Sie säubert das Grazer Abwasser, wobei Klärschlamm entsteht. Dieser Rohstoff kann danach verbrannt und zur Energiegewinnung verwendet werden. Um das zu ermöglichen, wird die Grazer Kläranlage umgerüstet. Nach Fertigstellung erzeugt sie jährlich bis zu 36 Gigawattstunden Strom.

Neben den Großprojekten setzt Graz verstärkt auf die Nutzung industrieller Abwärme. Die rot-rot-grüne Koalition setzt damit einen Schritt gegen den Klimawandel. Darüber hinaus hilft die Energiewende auch im Kampf gegen Arbeitslosigkeit. Diesen Aspekt hebt Michael Ehmann, Vorsitzender der SPÖ Graz, besonders hervor: „Nachhaltige Großprojekte schaffen sowohl in der Bau- als auch in der Betriebsphase Arbeitsplätze und bringen enorme Wertschöpfung nach Graz.“

Bis 2029 will Graz die Energiewende vollzogen haben.

Energiewende ist ein Schwerpunkt im Grazer Regierungsprogramm

Generell lässt sich feststellen, dass die Stadtregierung in der laufenden Legislaturperiode im Bereich des Klimaschutzes neue Wege geht. Im ersten Budget wurden neben den Großprojekten, welche die Energiewende betreffen, zahlreiche Maßnahmen verankert.

Neben den beiden neuen Energiewerken investiert die Stadt auch anderswertig in „grüne“ Maßnahmen. So entstehen etwa um 100 Millionen Euro neue Radwege. Im Grazer Regierungsprogramm ist zusätzlich die Entsiegelung asphaltierter Flächen enthalten. Darüber hinaus soll die Stadtverwaltung klimaneutral werden.

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