Die Unwetter der letzten Wochen haben schwere Spuren in Kärnten hinterlassen. Doch trotz der massiven Schäden und der Notlage der Menschen lehnte die türkis-grüne Regierung zuletzt einen Antrag auf 25 Millionen Euro Soforthilfe ab. Die Kärntner Landesregierung hingegen setzten einige Maßnahmen: So wurden die Betroffenen bereits mit bis zu 10.000 Euro unterstützt. Um Kärnten noch krisensicherer zu machen, lud Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) nun den neuen Rot-Kreuz-Präsidenten Martin Pirz zum Arbeitsgespräch ein.
Seit mehreren Wochen wüten immer wieder Unwetter in Kärnten. Umstürzende Bäume, schwimmende Autos und eingestürzte Häuser sind das Ergebnis. Mehrere Menschen wurden durch die Unwetter bereits verletzt – zwei Menschen starben.
Solche Krisensituationen verdeutlichen, wie wichtig ein funktionierendes Erste-Hilfe-Netz ist: Freiwillige Helfer:innen, Spenden für die Betroffenen und schnelle Katastrophenhilfe durch das Rote Kreuz. Die Kärntner Landesregierung setzte bereits einige Maßnahmen, um künftige Krisen besser zu bewältigen.
Landesregierung zahlte bis zu 10.000 Euro als Soforthilfemaßnahme für betroffene Menschen
Im Juli hatte die Kärntner Landesregierung bereits erste Sofortmaßnahmen beschlossen: Familien, die aufgrund des Unwetters ihr Zuhause verloren hatten, konnten einstweilen auf leerstehende Wohnungen des Landes ausweichen. Familien, deren Häuser oder Wohnungen beschädigt wurden, bekamen von der Landesregierung bis zu 10.000 Euro Soforthilfe.
Zusätzlich startete die Landesregierung gemeinsam mit dem AMS das Projekt „Katastrophenhilfe Villach-Land“: In den Regionen Treffen und Arriach bekamen 20 arbeitslose Menschen die Möglichkeit, bei den Aufräumarbeiten mitanzupacken. Die zuständigen Gemeinden stellten sie währenddessen an. So wurden die Schäden zügig beseitigt und Menschen ohne Job bekamen eine neue Chance, wieder Fuß im Arbeitsleben zu fassen.
Auch die Betroffenen selbst unterstützten sich gegenseitig, wo sie konnten. So hat zum Beispiel ein Wirtshausehepaar die Helferinnen und Helfer während des Einsatzes mit kostenlosem Essen versorgt.
Trotz Unwetter: Keine Hilfe von Türkis-grüner Bundesregierung
Obwohl SPÖ und FPÖ im Nationalrat 25 Millionen Euro Soforthilfe für die Unwetter-Opfer in Kärnten beantragt haben, lehnte die Bundesregierung dies ab. ÖVP und Grüne blockierten den Antrag nicht nur im Nationalrat, sondern auch im Bundesrat. Die Bundesregierung hatte zwar immer wieder Unterstützung für Kärnten versprochen – bis dato wurde aber nichts Konkretes durchgesetzt.
Drohender Ärzt:innen-Mangel könnte ein Problem in Krisenzeiten werden
Ein Problem könnte in Zukunft der drohende Ärztemangel sowie die Notärztebesetzung werden, denn an diesen Berufsgruppen mangelt es im ganzen Land. Die Besetzung der Notärzt:innen liege eigentlich in der Verantwortung der Ärztekammer. Doch alle sollten sich mit diesem Thema auseinandersetzen, so der neue Rot-Kreuz Präsident Martin Pirz.
Landeshauptmannstellvertreterin Beate Prettner (SPÖ) macht den Bund für das Problem verantwortlich:
„In Summe ist der Ärztemangel ein künstliches Problem, hervorgerufen durch die Zugangsbeschränkungen für das Studium durch den Bund.“
Sie fordert eine Lösung dieses Problems, denn „eine gesundheitliche Versorgung muss auf allen Ebenen immer gegeben sein.“
Neuer Rot-Kreuz Präsident will „Know How“ weiterhin zur Verfügung stellen
Landeshauptmann Peter Kaiser begrüßte gemeinsam mit Landeshauptmann-Stellvertreterin Beate Prettner den neuen Rot-Kreuz Präsidenten Martin Pirz und sein Team zum Amtsantritt.
Durch ständige Schulungen in allen Bereichen will das RK-Team Kärnten „noch krisenfester machen.“ Das Erste-Hilfe-Netz soll bei zukünftigen Unwettern in Kärnten rasch Soforthilfe leisten können. Auch die intensive Zusammenarbeit mit der Polizei und der Feuerwehr sei notwendig.
„Wir werden uns weiterhin in allen Gremien des Landes einbringen und werden unser Know-How weiterhin zur Verfügung stellen“, so der neue Rot-Kreuz Präsident, Martin Pirz.