Klagenfurt bekommt vom Bund eine Million Euro und muss damit eine Corona-Impfkampagne umsetzen. Wie genau das Geld eingesetzt wird, war zuletzt Streitpunkt in der Stadtregierung. Bürgermeister Christian Scheider (TK) wollte zuerst eine halbe Million Euro in PR-Agenturen stecken, die SPÖ das Geld lieber städtischen Vereinen zukommen lassen. Nun scheinen sich die Verhandlungen für die Klagenfurter gelohnt zu haben: 700.000€ der Bundes-Fördergelder fließen an lokale Vereine und Unternehmen, die Werbeflächen für die Kampagne zur Verfügung stellen. Im Oktober startet die Klagenfurt-Impfkampagne unter dem Titel „Gemeinsam was unternehmen“.
Die Bundesregierung schüttet an Österreichs Städte und Gemeinden insgesamt 75 Millionen Euro aus, mit denen die Kommunen Corona-Impfkampagnen umsetzen müssen. Klagenfurt bekommt von diesem Kuchen eine knappe Million Euro.
Darüber, wie genau dieses Geld verwendet werden soll, herrschte in der Stadtregierung in den letzten Wochen Uneinigkeit. Die Verhandlungen scheinen sich für die Klagenfurter und die Vereine in der Stadt aber nun gelohnt zu haben: 700.000€ – viel mehr als ursprünglich geplant – fließen an die städtischen Vereine und Unternehmen. Fußballklubs, Kulturvereine und Co können Werbeflächen, etwa auf den Sportplätzen oder in Vereinsmagazinen, für die Impfkampagne zur Verfügung stellen und werden dafür bezahlt. Das soll die lokalen Vereine unterstützen.
700.000€ für Vereine, 200.000€ für Inserate und Werbemittel
Das Team Kärnten (TK) rund um Bürgermeister Christian Scheider plante zunächst eine ganz andere Aufteilung der Bundesgelder. Scheider wollte eine halbe Million Euro über PR-Agenturen in Inserate und andere Werbeformen stecken. Der SPÖ hingegen schwebte eine Kampagne vor, von der vor allem die regionalen Vereine finanziell profitieren sollten. „Eine Agentur zu engagieren, schwächt die Unterstützung der Vereine“, begründete SPÖ-Vizebürgermeister Philipp Liesnig.
Herausgekommen ist nun ein Kompromiss: 700.000€ stehen für Werbungen in Geschäftslokalen und Vereinshäusern zur Verfügung. Geld, das direkt den Vereinen in der Stadt zugutekommt. Auch regionale Unternehmen können Werbepakete in Anspruch nehmen. Die Mittel werden über die City-Zehner ausgehändigt.
Die Kosten für PR-Agenturen wurden auf Druck der SPÖ gekürzt. Verantwortlich für die Koordination der Impfkampagne etwa ist keine Werbeagentur, sondern ein eigens dafür abgestellter Mitarbeiter der Stadt.
„Nur“ mehr 200.000€ aus dem Fördertopf des Bundes wandern in Infofolder, Werbemittelproduktion und Inserate.
„Gemeinsam was unternehmen“: Klagenfurt-Impfkampagne startet im Oktober
Starten soll die Klagenfurter Impfkampagne mit dem Titel „Gemeinsam was unternehmen“ in der zweiten Oktoberwoche. Die Stadtregierung hat per Umlaufbeschluss bereits alles fixiert.
Dem Beschluss waren wochenlange Verhandlungen vorausgegangen. Vor allem Scheiders Vorgehensweise sorgte anfangs für viel Kritik im Rathaus. Der Bürgermeister beauftragte im Alleingang PR-Agenturen mit der Ausarbeitung einer Kampagne, ohne den eigentlich zuständigen Gesundheitsstadtrat zu informieren. Erst nach Kritik der SPÖ setzte sich Scheider an den Verhandlungstisch.