Am 14. Dezember 2025 öffnet die Koralmbahn. Durch die neue Hochleistungsstrecke zwischen Graz und Klagenfurt rückt Österreich enger zusammen. Die Reisezeit mit dem Zug zwischen Graz und Klagenfurt beträgt ab dann nur mehr 45 Minuten. 2030 folgt der Semmering-Basistunnel, von Wien nach Klagenfurt sind es dann nur mehr 2 Stunden und 40 Minuten. Fünf Gründe, warum dieser Verkehrsmeilenstein für Österreich so wichtig ist.
Die Koralmbahn ist eines der größten Infrastrukturprojekte Österreichs und wird das Land nachhaltig verändern. Die neue Hochleistungsstrecke zwischen Graz und Klagenfurt ist mehr als nur eine Eisenbahnverbindung – sie ist ein Symbol für eine zukunftsorientierte Verkehrspolitik. Hier sind fünf Gründe, warum die Koralmbahn so wichtig ist:
Ein Quantensprung in der Verkehrsinfrastruktur
Die Koralmbahn bedeutet einen riesigen Fortschritt für die gesamte österreichische Verkehrsinfrastruktur. Mit einer Gesamtlänge von 130 Kilometern verkürzt die Bahnstrecke die Reisezeit zwischen Graz und Klagenfurt auf 45 Minuten. Der Koralmtunnel ist ab dann mit 32,9 Kilometern der längste Eisenbahntunnel Österreichs und einer der längsten weltweit. Durch dieses Jahrhundertprojekt rückt der gesamte süd-östliche Raum ganz eng zusammen: Ist der Semmering-Basistunnel 2030 fertig, beträgt die Reisezeit zwischen Wien und Graz nur mehr 1 Stunde und 50 Minuten bzw. zwischen Wien und Klagenfurt 2 Stunden und 40 Minuten. Und auch die anderen Bundesländer profitieren: Der internationale Gütertransport in Österreich mit dem Zug wird attraktiver, wodurch österreichische Betriebe international konkurrenzfähig bleiben.
Stärkung der regionalen Wirtschaft
Die Koralmbahn fördert auch die Wirtschaftskraft der Regionen Steiermark und Kärnten. Die schnelle Verbindung zwischen Graz und Klagenfurt macht beide Wirtschaftsstandorte attraktiver. Das Einzugsgebiet der neuen Bahnstrecke zählt immerhin stolze 1,1 Millionen Menschen. Es entsteht die zweitgrößte Wirtschaftsregion nach Wien. Der Flughafen Graz wird etwa an Bedeutung gewinnen, neue Arbeitsplätze im Bereich Infrastruktur, Transport und Logistik entstehen und der Tourismus erfährt einen Schub. „Es entsteht eine Metropolregion mit internationaler Sichtbarkeit und Strahlkraft“, sagt Eric Kirschner von Joanneum Research zur Kleinen Zeitung.
Das Klima atmet durch die Zugverbindung auf
Ein weiterer großer Vorteil der Koralmbahn ist ihr Beitrag zum Klimaschutz. Die Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene bedeutet weniger CO₂-Emissionen. Jede Tonne Fracht auf der Schiene bringt rund 15-mal weniger CO2-Ausstoß als mit dem Transport per Lkw. Insbesondere das feinstaubgeplagte Graz wird von einer Entlastung des Pendlerverkehrs profitieren, da viele Autofahrten durch die neue, schnelle Zugverbindung ersetzbar sind. Arbeitsplätze, die bisher für Tagespendler nicht zumutbar waren, werden plötzlich erreichbar.
Neue Chancen für Bildung und Wissenschaft
Auch die Hochschulen in Graz und Klagenfurt profitieren von der neuen Bahnverbindung. „Es entsteht ein neuer Zentralraum. Und das ist natürlich für eine Wirtschafts-, Wissenschafts-, Wissens- und Technologieregion und auch für eine Innovationsregion und nicht zuletzt für einen Arbeitsmarkt und Lebensraum eine wesentliche Entwicklung“, sagt Oliver Vitouch, Rektor der Universität Klagenfurt, zu orf.at. Mit der verbesserten Anbindung werden neue Möglichkeiten für Zusammenarbeit und Austausch zwischen den Hochschulen in Graz und Klagenfurt geschaffen, was die Attraktivität dieser Standorte für Studierende und Forschende weiter erhöht.
Verbesserung der Lebensqualität durch Koralmbahn
Zu guter Letzt verleiht die Koralmbahn der Lebensqualität in den Regionen entlang der Strecke einen großen Schub. Weniger Straßenverkehr bedeutet weniger Lärm und geringere Luftverschmutzung, was sowohl für die Umwelt als auch für die Gesundheit der Menschen wichtig ist. Die Regionen entlang der Strecke werden lebenswerter und attraktiver. So benötigt man in Zukunft etwa vom Bahnhof Südweststeiermark in Groß St. Florian nach Graz nur mehr 25 Minuten. Das bedeutet in weiterer Folge Entlastung für den urbanen Wohnungsmarkt. Weiter entfernte Gemeinden werden plötzlich für mehr Leute interessant. „Das Bevölkerungswachstum wird sich besser verteilen“, sagt Eric Kirschner.
Fazit: Die Koralmbahn ist ein Projekt, das weit über die bloße Verbindung von zwei Städten hinausgeht. Sie ist ein Meilenstein in der Entwicklung einer nachhaltigen und modernen Verkehrspolitik und ein wichtiger Schritt für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung in Österreich. Sie steht für eine zukunftsorientierte Mobilität, die Klimaschutz, wirtschaftliches Wachstum und soziale Gerechtigkeit vereint.