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Kürzere Arbeitszeiten, mehr Kinderbetreuungsplätze: So könnte OÖ-Frauenpolitik aussehen!

Weil Schwarz-blau Frauenpolitik verschläft, müssen viele Frauen in OÖ Teilzeit arbeiten

In kaum einem Bundesland sind der Gehaltsunterschied und die Pensionslücke zwischen Frauen und Männern auffallender als in Oberösterreich. Das hat Gründe: Es gibt viel weniger Kindergartenplätze und weitaus kürzere Öffnungszeiten als in anderen Bundesländern. Zum Weltfrauentag fordert SP-OÖ-Frauenvorsitzende Renate Heitz ausreichend Kindergartenplätze, damit Frauen nicht zum Teilzeit-arbeiten gezwungen werden und die Lohnschere zwischen den Geschlechtern sinkt.

Der 7. März war Equal Pay Day in Oberösterreich. Der Tag markiert jenen Zeitraum, in dem Frauen, quasi „gratis“ arbeiten. Von Jahresanfang weg gerechnet steigen sie aufgrund von schlechterer Bezahlung im Vergleich zu Männern schlechter aus. In Wien war der Equal Pay Day bereits am 11. Jänner. Die Wienerinnen arbeiten somit zwei Monate kürzer „gratis“ als die Oberösterreicherinnen.

Kein Wunder: Denn Oberösterreich liegt auf dem vorletzten Platz der Bundesländer mit den geringsten Gehaltsunterschieden zwischen den Geschlechtern. Gerade in Zeiten von Pandemie und Teuerungen ist das für viele Frauen in Oberösterreich deutlich spürbar. Aber das ist nicht das einzige Manko der schwarz-blauen Frauenpolitik in Oberösterreich.

Zu wenige Kinderbetreuungsangebote

Kinderbetreuungsplätze sind in Oberösterreich Mangelware. Nur knapp jedes fünfte Kind unter drei Jahren hat einen Platz in einer Krabbelstube. Bei den Sechs- bis Dreizehnjährigen sind es gerade mal 27,7 Prozent und damit weitaus weniger als die festgesetzte Zielquote von 40 Prozent. Die wenigen Kinderbetreuungseinrichtungen, die es gibt, sind keine ausreichende Unterstützung für Eltern in Vollzeitarbeit.

Nur ein Drittel der Kindergärten hat länger als neun Stunden geöffnet, bei den Krabbelstuben sind es gerade einmal knapp ein Viertel. Über die Hälfte haben sogar nur weniger als acht Stunden am Tag offen. Vollzeit arbeiten wird dabei nicht nur zur Herausforderung, sondern unmöglich gemacht.

Seit 2018 hat Schwarz-blau die Nachmittagsgebühren wieder eingeführt. Das hat dazu geführt, dass weniger Kinder den ganztägigen Kindergarten besuchen können. Viele Familien können sich die Gebühren schlicht nicht mehr leisten. 

Teilzeitarbeit führt zu Pensionslücke

Weil es zu wenige ganztägige Kinderbetreuungsplätze in Oberösterreich gibt, sind viele Mütter gezwungen weniger zu arbeiten. Ganze 60 Prozent der Frauen müssen in Oberösterreich Teilzeit arbeiten gehen. Nirgendwo anders in Österreich ist die Teilzeitquote bei Frauen so hoch.

Das hat auch Einfluss auf die Pensionslücke zwischen Frauen und Männern: Im Österreich-Schnitt bekommen Frauen fast um die Hälfte – nämlich 41 Prozent – weniger Pension. In Oberösterreich liegt die Lücke bei 46 Prozent. Der Weg zur Gleichstellung ist also noch weit. 

Es bedarf einer fairen Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit. Das könnte beispielsweise durch eine Arbeitszeitverkürzung befördert werden, wie es die SPÖ seit langem fordert. Kürzere Arbeitszeiten bei vollem Gehalt bedeuten mehr Flexibilität und finanzielle Unabhängigkeit. Die SPÖ-Oberösterreich Frauenvorsitzende Renate Heitz fordert deswegen von der Landesregierung den sofortigen Rechtsanspruch auf ganztägige und kostenlose Kinderbetreuung für alle Familien in Oberösterreich.

Beratungsstellen für Frauen bleiben unterfinanziert

Auch im Thema Gewaltschutz gibt es in Oberösterreich Aufholbedarf. Die Frauenberatungsstellen haben seit 2012 keine Budgeterhöhung bekommen. Diese sind als erste Anlaufstellen essenziell für die schnelle und einfach Hilfe für gewaltbetroffene Frauen. Die Erhöhung von 2,75 Prozent, die dieses Jahr für die Frauenhäuser geplant wurde, ist eher als Symbolpolitik zu sehen. Allein die Teuerungen der Betriebskosten von den Frauenhäusern, dürfte diese „Erhöhung“ schlucken.

In Oberösterreich stehen außerdem nur 109 Plätze in Frauenhäusern zur Verfügung. Es sollten aber  mindestens 149 Plätze sein, um den bundesweiten Vorgaben zu genügen. Währenddessen steigen Gewalttaten und der Bedarf nach Beratungsstellen weiterhin an.

Noch 300 Jahre bis zur Gleichstellung von Frauen und Männern

Bis zur Gleichstellung ist der Weg also noch weit, allerdings nicht nur in Oberösterreich sondern auch im Rest des Landes. Der Gehaltsunterschied liegt österreichweit noch immer bei -13 Prozent und damit nur knapp über dem EU-Durchschnitt von 14,1 Prozent. Kinderbetreuungsplätze sind rar und Gewaltschutz muss ausgebaut werden. Zum diesjährigen feministischen Kampftag am 8. März finden wieder landesweit Demonstrationen, Ausstellungen und Aktionen statt. So will man auch weiterhin auf die Lage der Frauen in Österreich aufmerksam machen.

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