Jeder 4. LKW-Fahrer und jeder 5. (Reise-)Busfahrer ist im letzen Jahr mindestens einmal am Steuer eingeschlafen. Weil ihre Bosse jeden Cent an Gewinn rausholen wollen, werden die Fahrer zur Gefahr für sich und andere Verkehrsteilnehmer:innen. Der Tiroler Verkehrssprecher Philip Wohlgemuth (SPÖ) legt sich deshalb mit Frächterlobby und EU-Verkehrskommissarin an.
60 Prozent der LKW-Lenkerinnen und Lenker und 66 der Buslenker:innen müssen übermüdet ans Steuer. Darauf macht die Europaweite Berufskraftfahrer-Vereinigung ETF aufmerksam. Tirol ist seit langem durch den Transitverkehr Opfer einer LKW-Flut. Deshalb hat Tirol LKW-Transitmaßnahmen ergriffen, um die Tirolerinnen und Tiroler vor dem ausartenden LKW-Verkehr zu schützen.
Erst vor kurzem ließ die zuständige EU-Verkehrskommissarin Adina Valean aufhorchen: Nach einem Treffen mit dem Verkehrsminister der italienischen Lega-Partei Matteo Salvini, äußerte sie sich besonders Frächter-freundlich. Sie wäre der Meinung, man müsse die Tiroler “Abwehrmaßnahmen gegen den LKW-Transitverkehr überdenken”.
Der Tiroler Verkehrssprecher, Philip Wohlgemuth (SPÖ) legt sich nun mit der EU-Kommissarin und der Frächterlobby an. Er spricht von
Ausbeutung in Reinform, die alle auf der Straße in Gefahr bringt und meint: Die EU sollte besser für Verbesserungen der LKW-Fahrerr eintreten, statt Notmaßnahmen von verkehrsgeplagten Regionen zu bekritteln.
14 Prozent der befragten Bus- und Reisebusfahrer:innen gaben an im letzten Jahr ein bis zwei Mal eingeschlafen zu sein, bei den LKW-Fahrer:innen waren es sogar 17 Prozent. Noch erschreckender ist allerdings, dass beide Gruppen zu je 8 Prozent (Busfahrer) und 11 Prozent (LKW-Fahrer) angeben, öfter als drei Mal während der Fahrt eingenickt zu sein.
LKW-Fahrer sind nicht nur in Tirol, sondern europaweit langen Arbeitszeiten ausgesetzt. Sie dürfen nur wenige und kaum erholsame Pausen machen. Außerdem sei die “Work-Life-Balance” aus dem Ruder, denn 60 Prozent der befragten Fahrer arbeiteten mehr als 40 oder sogar 50 Stunden pro Woche. In einem Bürojob ist das weniger problematisch, im Bus oder LKW kann man aber kaum erwarten, dass die Fahrer und Fahrerinnen 50 Stunden durchgehend konzentriert fahren können.
„Dass sich eine EU-Kommissarin derart vor den Karren spannen lässt, ist eigentlich ungeheuerlich. Die Maßnahmen gegen die LKW-Flut dienen dem Schutz der Menschen in Tirol. Die EU täte gut daran, sich wie wir an ihre Seite zu stellen, statt das Sprachrohr der Frächter zu sein. Deren Profit geht zu Lasten der Tirolerinnen und Tiroler, aber längst auch zu Lasten jener, die am LKW-Steuer sitzen”, zeigt sich Wohlgemuth angriffig.
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