„Manner mag man eben“ – und das nicht nur in Österreich. Pro Sekunde werden weltweit zwei Packungen Manner-Schnitten vernascht, die früher eigentlich „Neapolitaner Schnitten“ hießen. Über die Erfolgsgeschichte der Schnitten aus Wien.
Seit 1890 strömt aus dem 17. Wiener Gemeindebezirk ein süßes Schokoladenaroma. Genauer gesagt aus der Wilhelminenstraße 6, denn dort befindet sich die Produktionsstätte der beliebten Manner-Schnitten. In seinem ehemaligen Elternhaus errichtete der Firmengründer Josef Manner seine „Chocoladenfabrik“. Schon in den folgenden Jahren vergrößerte sich sein Werk stetig. 1897 fanden bereits über 100 Menschen einen Arbeitsplatz in der Manner-Fabrik.
Nachdem es sich bei Manner-Schnitten um ein echtes Wiener Original handelt, sorgt die Bezeichnung „Neapolitaner Schnitte“ für Verwunderung. Doch der Name lässt sich auf die Anfangsjahre der beliebten Schnitten zurückführen: damals wurden die Zutaten wie Kakao und Haselnüsse aus der italienischen Hafenstadt Neapel importiert. So wurde die rosa Schnitte erstmals 1898 unter dem Namen „Neapolitaner Schnitte No. 239“ urkundlich erwähnt. Die rosa Verpackung blieb, wie das Grundrezept, unverändert und ist heute untrennbar mit der Marke Manner verbunden. Weltweit verbindet man mit dem Farbton die Wiener Schnitten.
Neben dem rosa Farbton ist auch der Stephansdom ein Teil von Manner. Seit der Firmengründung ziert die Wiener Sehenswürdigkeit die Verpackung der Haselnusschnitte. Damit ist Manner das einzige Unternehmen, das den Stephansdom als eingetragene Schutzmarke verwenden darf. Um die Verbundenheit zu der Sehenswürdigkeit zu symbolisieren, zahlt Manner den Lohn eines Steinmetzes, der für Arbeiten am Dom zuständig ist. Dieser Steinmetz trägt deswegen einen rosa Overall anstatt eines Blaumanns. Damals wie heute befindet sich am Stephansplatz, dem Herz von Wien, das erfolgreichste Manner-Geschäft.
Josef Manner verfolgte zu seinen Lebzeiten ein klares Ziel: Er wollte Schokoladenprodukte in besserer Qualität als seine Konkurrenz und preisgünstiger anbieten:
„Jedes Kind, das einen Kreuzer für meine Sachen ausgibt, soll dafür nicht bloß eine Nascherei, sondern auch ein wertvolles Nahrungsmittel haben.“
So verfolgte er die Vision, Süßigkeiten für alle und nicht nur für Wohlhabende herzustellen. Nach dem großen Erfolg der Manner-Schnitten wurden laufend neue Süßigkeiten entworfen. So konnte man die Haselnusschnitten bereits in dutzenden Geschmäckern erwerben. In den 70er Jahren kaufte Manner dann die Süßwarenmarken „Casali“ und „Napoli“. So zählen heute auch „Schokobananen“, „Dragee-Keksi“ und „Rumkugeln“ zu den Produkten der Firma Manner.
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