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Niederösterreich: LH-Stv. Udo Landbauer (FPÖ) streicht Förderung für Sammeltaxis, Menschen müssen draufzahlen

Bild von Mircea Iancu auf Pixabay

Niederösterreich: Bisher konnten sich vor allem ältere Menschen für Einkäufe oder Kaffee-Kränzchen gratis mit einem Sammeltaxi (ATS) direkt von zuhause abholen lassen. Damit ist jetzt Schluss. Landeshauptfrau-Stellvertreter und Verkehrslandesrat Udo Landbauer (FPÖ) hat die Förderung für die Sammeltaxis ersatzlos gestrichen. Vor allem ältere Menschen, die nicht gut zu Fuß sind, müssen nun pro Fahrt mit dem ATS draufzahlen. SPÖ NÖ-Kommunalsprecher Kocevar konnte zwar eine vorläufige Verlängerung bis zum 31. Mai erreichen, doch was danach passiert, weiß keiner.

Anrufsammeltaxis (AST) sind eine Ergänzung des öffentlichen Nahverkehrs vor allem im ländlichen Raum. Das System ist einfach, statt einen ganzen Bus fahren zu lassen, der dann oft leer fährt, können Bürger:innnen sich ein Sammeltaxi zu der gewünschten Station buchen. Außerordentlich dabei ist: gehbehinderte Menschen können sich direkt zuhause abholen lassen. Den dafür fälligen Komfortzuschlag von rund zwei Euro pro Fahrt und Strecke übernahm bis jetzt das Land.

Die ältere Dame, die so bequem den Wocheneinkauf erledigen kann oder der Herr mit Gehstock, der sich ins Dorfgasthaus fahren lässt. Die Anrufsammeltaxis helfen vielen Menschen in ihrem Alltag. Damit ist jetzt Schluss. Verkehrslandesrat Udo Landbauer hat die Übernahme des Komfortzuschlags gestrichen. Die beiden älteren Herrschaften und viele andere bleiben auf diesen Kosten nun sitzen.

Keine Förderung für ATS: Alte Menschen sind Landbauer egal

Dass Verkehrslandesrat Udo Landbauer die Übernahme des Komfortzuschalgs gestrichen hat, ist vor allem für jene Menschen schlecht, die ohnehin schon wenig Geld haben. Wenn die Gemeinde den Komfortzuschlag nicht übernehmen kann, wird ein weitere Kostenpunkt direkt an die Bürgerinnen und Bürger weitergegeben. Bei jedem Einkauf in die Stadt müssen sie dann zwei Euro extra pro Fahrt bezahlen. Hochgerechnet auf ein Monat kann das schnell an die 50 Euro Zusatzkosten für die Menschen bedeuten. Bei kleinem Einkommen oder geringer Pension eine vermeidbare Mehrbelastung.

Kritik gegen Ende der Förderung von Sammeltaxis

Die Kritik gegen die Streichung der Förderung inmitten der Teuerung ist groß. SPÖ Niederösterreich-Kommunalsprecher Wolfgang Kocevar erwirkte etwa eine vorläufige Verlängerung der Zuschüsse bis 31. Mai. Kocevar empfindet Landbauers Vorgehen als einen von unzähligen unnötigen Angriffen auf die Menschen und nennt es ein durchsichtiges Täuschungsmanöver:

„Wie so oft geht es nicht darum, langfristige Lösungen für die Landsleute zu finden, sondern lediglich darum durch Zuckerl kurz vor der Wahl auf Stimmenfang zu gehen. Kaum sind die Wahlen geschlagen, wälzt man die Verantwortung wieder auf die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister ab.“

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