Niederösterreich

Niederösterreich: LH-Stv. Udo Landbauer (FPÖ) streicht Förderung für Sammeltaxis, Menschen müssen draufzahlen

Niederösterreich: Bisher konnten sich vor allem ältere Menschen für Einkäufe oder Kaffee-Kränzchen gratis mit einem Sammeltaxi (ATS) direkt von zuhause abholen lassen. Damit ist jetzt Schluss. Landeshauptfrau-Stellvertreter und Verkehrslandesrat Udo Landbauer (FPÖ) hat die Förderung für die Sammeltaxis ersatzlos gestrichen. Vor allem ältere Menschen, die nicht gut zu Fuß sind, müssen nun pro Fahrt mit dem ATS draufzahlen. SPÖ NÖ-Kommunalsprecher Kocevar konnte zwar eine vorläufige Verlängerung bis zum 31. Mai erreichen, doch was danach passiert, weiß keiner.

Anrufsammeltaxis (AST) sind eine Ergänzung des öffentlichen Nahverkehrs vor allem im ländlichen Raum. Das System ist einfach, statt einen ganzen Bus fahren zu lassen, der dann oft leer fährt, können Bürger:innnen sich ein Sammeltaxi zu der gewünschten Station buchen. Außerordentlich dabei ist: gehbehinderte Menschen können sich direkt zuhause abholen lassen. Den dafür fälligen Komfortzuschlag von rund zwei Euro pro Fahrt und Strecke übernahm bis jetzt das Land.

Die ältere Dame, die so bequem den Wocheneinkauf erledigen kann oder der Herr mit Gehstock, der sich ins Dorfgasthaus fahren lässt. Die Anrufsammeltaxis helfen vielen Menschen in ihrem Alltag. Damit ist jetzt Schluss. Verkehrslandesrat Udo Landbauer hat die Übernahme des Komfortzuschlags gestrichen. Die beiden älteren Herrschaften und viele andere bleiben auf diesen Kosten nun sitzen.

Keine Förderung für ATS: Alte Menschen sind Landbauer egal

Dass Verkehrslandesrat Udo Landbauer die Übernahme des Komfortzuschalgs gestrichen hat, ist vor allem für jene Menschen schlecht, die ohnehin schon wenig Geld haben. Wenn die Gemeinde den Komfortzuschlag nicht übernehmen kann, wird ein weitere Kostenpunkt direkt an die Bürgerinnen und Bürger weitergegeben. Bei jedem Einkauf in die Stadt müssen sie dann zwei Euro extra pro Fahrt bezahlen. Hochgerechnet auf ein Monat kann das schnell an die 50 Euro Zusatzkosten für die Menschen bedeuten. Bei kleinem Einkommen oder geringer Pension eine vermeidbare Mehrbelastung.

Kritik gegen Ende der Förderung von Sammeltaxis

Die Kritik gegen die Streichung der Förderung inmitten der Teuerung ist groß. SPÖ Niederösterreich-Kommunalsprecher Wolfgang Kocevar erwirkte etwa eine vorläufige Verlängerung der Zuschüsse bis 31. Mai. Kocevar empfindet Landbauers Vorgehen als einen von unzähligen unnötigen Angriffen auf die Menschen und nennt es ein durchsichtiges Täuschungsmanöver:

„Wie so oft geht es nicht darum, langfristige Lösungen für die Landsleute zu finden, sondern lediglich darum durch Zuckerl kurz vor der Wahl auf Stimmenfang zu gehen. Kaum sind die Wahlen geschlagen, wälzt man die Verantwortung wieder auf die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister ab.“

Erik Mehrle

Ähnliche Artikel

  • Klimakrise

Kommentar: Wie wir Linz bis 2040 klimaneutral machen und damit Millionen Euro sparen

Wenn wir nichts gegen die Klimakrise unternehmen, kostet sie uns über sechs Mal mehr, als…

8. Mai 2024
  • International

1.500 Medikamente fehlten – Wie Europa die Produktion aus Asien zurückholt

2023 gab es 1.515 Meldungen zu Arzneimitteln in Österreich, die gar nicht oder nicht ausreichend…

8. Mai 2024
  • Fokus Arbeit

Erneut Ermittlungen gegen Martin Ho – Hat Kurz-Freund Ho seine Firma “leergeräumt” und in Konkurs “geschickt”?

Man meint, wer Wein um 550 Euro pro Flasche serviert, könne auch seine Schulden zahlen.…

7. Mai 2024
  • Österreich

From Russia With Love: Russland, Putin und die FPÖ

2016 schloss die FPÖ einen "Freundschaftsvertrag" mit dem jetzigen Kriegstreiber Putin ab, 2024 versinkt sie…

6. Mai 2024
  • Niederösterreich

35.000 Euro Spesen für Koza? Prüfbericht in Vösendorf sorgt vor Neu-Wahl für Sprengstoff

Ein Prüfbericht mit Sprengkraft: Der steht seit Dienstagabend auf der Gemeindewebseite von Vösendorf. Laut dieses…

3. Mai 2024
  • Oberösterreich

Lindner (SPÖ) zum 1. Mai: Heuer schreiben wir Geschichte!

Es wird Geschichte geschrieben – es bleibt noch offen, von wem. Am nächsten 1. Mai…

1. Mai 2024