(c) Rotes Kreuz Liezen
Nach mehreren tragischen Todesfällen fordert das Rote Kreuz im Bezirk Liezen einen neuen strategischen Notarztstützpunkt in Großreifling und legt erstmals ein fertiges Konzept vor, das die Versorgung an der Eisenstraße deutlich verbessern soll. Während die Landesregierung weiter auf die Flugrettung setzt, wächst der Druck auf eine bodengebundene Lösung.
Die Steirische Eisenstraße kämpft seit Langem mit langen Eintreffzeiten im Notfall. Der Rettungshubschrauber kann witterungsbedingt nicht immer abheben und die Anfahrt eines Notarztwagens dauert entsprechend lange. Die durchschnittliche Eintreffzeit bei Ausfällen der Flugrettung beträgt rund 40 Minuten, so das Rote Kreuz Liezen.
Mehrere Todesfälle in den vergangenen Monaten haben die Debatte neu entfacht und erneut die Frage aufgeworfen, ob raschere Hilfe Leben hätte retten können. Eine Analyse der Rotkreuz-Bezirksstelle Liezen bezeichnet die aktuelle Versorgung jedenfalls als „unzuverlässig“.
Um gegenzusteuern, präsentierten SPÖ-Nationalratsabgeordneter und Rotkreuz-Vizebezirksstellenleiter Mario Lindner sowie Rotkreuz-Arzt Thomas Wegscheider ein Konzept für einen strategischen Notarztstützpunkt in Großreifling. Der Standort sei einsatztaktisch ideal, weil von dort aus jeder Ort der Region in maximal 25 Minuten erreichbar wäre.
Die Region Eisenstraße umfasst rund 12.000 Einwohnerinnen, verstreut über weitläufige Täler und schwer zugängliche Gebirgsräume. Genau diese Struktur macht schnelle notärztliche Hilfe besonders herausfordernd. „Auf Basis unseres Pilotprojekts haben wir einen Plan vorgelegt, der die Sicherheit der 12.000 Steirerinnen in der Region deutlich erhöhen und gleichzeitig Kosten einsparen kann“, betont Lindner. Das Konzept soll eine Versorgungslücke schließen, die die Menschen vor Ort seit Jahren belastet.
Das Modell sieht keinen durchgehenden 24/7-Betrieb vor, sondern gezielte Einsatzzeiten vor allem an Wochenenden, ab Freitagabend und vor Feiertagen. Ein Einsatzfahrzeug und zusätzliche medizinische Ausrüstung sind vorhanden. Die jährlichen Kosten würden bei rund 370.000 Euro liegen; ein Vollbetrieb rund um die Uhr käme auf knapp 930.000 Euro.
Lindner betont, das System könne flexibel erweitert werden. Zudem basiere das Konzept auf einem erprobten Pilotprojekt: „Wir haben ein Modell, das sofort wirkt und gleichzeitig Kosten spart.“
Ob die Landesregierung diesen Vorschlag aufgreift, bleibt offen. Klar ist jedoch: Die Region ist auf schnelle, verlässliche Hilfe angewiesen und die Diskussion darüber, wie sie sichergestellt wird, wird mit jedem Vorfall drängender.
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