Job und Familie? Im Bezirk Schärding fast unmöglich: In nur 1 von 30 Gemeinden reicht die Kinderbetreuung für einen Vollzeitjob der Eltern aus. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich ganz Oberösterreich kaum verbessert. Das zeigt der „Kinderbetreuungs-Atlas“ der Arbeiterkammer. Im Bezirk Ried im Innkreis wollten gleich 19 von 26 Gemeinden erst gar nicht an der AK-Erhebung teilnehmen.
Wie lange ein Kindergarten offen hat, wie viele Wochen die Nachmittagsbetreuung der Volksschule im Jahr zu ist oder ob es ein Mittagessen für die Kinder gibt. All das misst der „Kinderbetreuungs-Atlas“ der Arbeiterkammer Oberösterreich. In der jährlichen Erhebung untersucht die AK OÖ wie gut Krabbelstuben, Kindergärten und Volksschulen im ländlichen Raum ausgebaut sind.
In manchen Bezirken in Oberösterreich hat sich das Angebot an vollzeittauglichen Kinderbildungs- und Betreuungsplätzen ein wenig verbessert. Insgesamt hinkt Oberösterreich aber immer noch nach. Nicht einmal jede 5. Gemeinde im schwarz-blauen Bundesland erreicht den bestmöglichen „1A“-Status in der AK-Erhebung.
Wenn ein Kindergarten mindestens 9 Stunden täglich offen hat, ein Mittagessen anbietet und maximal fünf Wochen im Arbeitsjahr schließt, gilt er als vollzeit-tauglich. Das bedeutet, dass es für Eltern möglich ist, einem Vollzeitjob nachzugehen und die Kinder trotzdem gut versorgt zu wissen.
In Oberösterreich schaffen es nicht einmal ein Fünftel aller Gemeinden, diese Kriterien zu erfüllen. Oft haben Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen allein im Sommer über vier Wochen geschlossen. Häufig gibt es kein gratis Mittagessen. Obwohl bundesweit viel über ausreichend Kinderbildungs- und Betreuungsplätze diskutiert wird, hat sich in Oberösterreich wenig getan: Für viele Familien ist es unmöglich, dass beide Elternteile Vollzeit arbeiten.
So hat laut der AK-Erhebung zum Beispiel keine einzige Gemeinde im Bezirk Rohrbach ein „sehr gutes“ Angebot für Unter-Dreijährige. Der „Kinderbetreuungs-Atlas“ versucht Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen für Unter-Dreijährige, für Drei- bis Sechsjährige und für Volksschulkinder im gesamten Bundesland abzubilden.
Allerdings: Allein im Bezirk Ried verweigerten mehr als die Hälfte der Gemeinden, die Daten zur Kinderbetreuung an die AK zu geben. Das Angebot könne nur ausgebaut werden, wenn der Wille zur Transparenz da wäre, meint AK-Präsident Andreas Stangl. Dass manche Gemeinden keine Daten zur Betreuungssituation vor Ort einmelden, macht ihm Sorgen.
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