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In keinem Bundesland ist die Kinderbetreuung so schlecht ausgebaut wie in Oberösterreich. Und das obwohl die ÖVP sich das Ziel gesetzt hat, OÖ zum “Kinderland Nummer 1” zu machen. Richten soll es jetzt ÖVP-Mann Christian Dörfel. Doch der neue Soziallandesrat fiel in der Vergangenheit mit frauenfeindlichen Parolen auf.
Oberösterreich bietet schon seit vielen Jahren die schlechteste Kinderbetreuung und Kinderbildung in Österreich. Die schwarz-blaue Landesregierung fällt dabei laufend mit negativen Schlagzeilen auf. Sei es, dass sie Gelder für Sonderschulen streicht oder Pädagog:innen zum Schulstart fehlen. Das Ziel der regierenden ÖVP Oberösterreich, „Kinderland Nummer 1” zu machen, kann also nicht ferner sein.
Kinderbetreuung, die mit der Vollzeitbeschäftigung der Eltern vereinbar ist, findet man in Österreich nirgends so selten wie in Oberösterreich. Nur rund 40 Prozent der Drei- bis Fünfjährigen werden in geeigneten Kindertagesheimen untergebracht. In Wien sind es hingegen 90 Prozent.
Die SPÖ Oberösterreich sieht deshalb dringenden Handlungsbedarf und fordert erneut einen Rechtsanspruch auf kostenlose, flächendeckende und ganztägige Kinderbildung ab dem ersten Lebensjahr. Die Partei appelliert an die Landesregierung, einen „Turbo“ in Sachen Kinderbildung einzulegen, um den Rückstand aufzuholen.
Was macht die ÖVP, um auf diese Forderungen einzugehen? Sie ernennt einen Parteisoldaten, der in der Vergangenheit mit frauenfeindlichen Parolen aufgefallen ist, zum neuen Soziallandesrat. Der werde das mit der fehlenden Kinderbetreuung sicher richten. Die Rede ist vom ehemaligen ÖVP-Klubobmann Christian Dörfel.
Am 24. Oktober hat der Landtag in Oberösterreich den ehemaligen Klubobmann dann als Soziallandesrat gewählt. Das Versprechen der ÖVP, Oberösterreich zum „Kinderland Nummer 1“ zu machen, rückt damit in weite Ferne. So sieht das vor allem die Landesfrauenvorsitzende der SPÖ, Renate Heitz:
“Die Übernahme einer so bedeutenden Rolle in der Sozialpolitik durch eine Person, die derartige Ansichten vertritt, ist höchst bedenklich.“
Und dabei dürfte sie nicht die Einzige sein.
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