Kommentar

Österreich hat keinen Impfplan, aber Virus-Mutationen – was nun?

Während in Österreich von Freitesten und wieder aufsperren die Rede ist, rollt eine große Gefahr auf das Land zu. Die Mutationen des Corona-Virus, B117, der erstmals in Großbritannien nachgewiesen wurde und die V2-Mutation, die in Südafrika entdeckt wurde, sind nun auch in Österreich angekommen. Beide Varianten des Erregers sind um ein Vielfaches, manche Forscher sprechen von 70%, ansteckender als die ursprüngliche. Auch sollen sie Kinder stärker treffen, was durch drei bestätigte Fälle bei Kindern in Österreich sich leider zu bewahrheiten scheint. Vor allem die südafrikanische Variante bereitet den Virologen große Sorge. Was macht nun unsere Regierung, um uns vor diesen neuesten Entwicklungen zu schützen? In Österreich wurde tagelang über die Sinnhaftigkeit des Aufsperrens von Schigebieten, von Freitesten und von möglichen Lockerungen gesprochen. Wertvolle Zeit die scheinbar nicht genutzt wurde. Wertvolle Zeit, die Menschen Leben kosten kann. Zum wiederholten Mal scheint die Bundesregierung den Ernst der Lage nicht zu erkennen und die österreichische Bevölkerung nicht zu schützen und somit im Stich zu lassen.

Denn es ist besonders tragisch, dass die meisten europäischen Länder nach Bekanntwerden der Mutations-Meldungen sofort Flüge aus Großbritannien strichen, während sie in Österreich noch landen durften. So wurde die britische Variante sogar noch beim letztmöglichen Flug kurz vor Weihnachten von Großbritannien nach Österreich festgestellt. Dieses Fehlverhalten wäre noch einigermaßen entschuldbar, wenn die darauffolgenden Tage zur Vorbereitung genutzt worden wären.

Gesundheitsminister Anschober gab zwar am 4. Jänner einen Zwischenbericht über die aktuelle Lage ab, von einem gezielten Plan, wie man mit diesen Entwicklungen umgehen soll, war aber wieder keine Spur. Österreich schaut wieder hilflos und tatenlos zu, wie sich die Lage verschlechtert. Denn bereits jetzt sind die 7-Tages-Inzidenz und die Infektions- und Todeszahlen noch immer viel zu hoch. Und dass, obwohl sich die neuen Mutationen erst zu verbreiten beginnen.

Nach dem die österreichische Bundesregierung bereits den letzten Sommer verschlafen hatte, scheint sie in die nächste Katastrophe zu stolpern. Eine Katastrophe, die wir alle spüren werden.

Die Ausbreitung des Virus, scheint in Österreich nur mehr eine schnelle Impfung der Bevölkerung verhindern zu können. Doch von einem gezielten Impfplan ist nach wie vor wenig bis nichts zu sehen. Bei den Impfungen ist Österreich unter dem Weltdurchschnitt.

Es ist kein Zufall, dass Österreich Rekordtodeszahlen hatte, es ist kein Zufall, dass die Lage eskaliert ist, es ist kein Zufall, dass wir im Vergleich zu anderen Ländern so viel schlechter dastehen. Das ist Regierungsversagen von Türkis-Grün.

NeueZeit Redaktion

Ähnliche Artikel

  • Tirol

Erstmals ohne ÖVP: Innsbrucks neue Stadt-Koalition plant leistbares Wohnen und gratis Öffis

In Innsbruck regiert das erste Mal eine Stadtregierung ganz ohne ÖVP und FPÖ. Das ermöglicht…

6. September 2024
  • Oberösterreich

1,5 Mio. Euro fehlen – Wollte LH Stelzer Management-Chaos an Bruckner-Uni vertuschen?

Budgetloch: Kein gutes Zeugnis stellt ein Sonderprüfbericht des Landesrechnungshofs (LRH) der Anton Bruckner Privatuniversität aus.…

5. September 2024
  • Obersteiermark

Änderung im Forstgesetz soll freie Fahrt für Mountainbiker:innen bringen

Tennisspieler haben einen Tennisplatz, Fußballerinnen den Fußballplatz und Golfspieler den Golfplatz. Nur für die rund…

4. September 2024
  • Oberösterreich

Oberösterreich: FPÖ will Terroristen abschieben – hat aber selbst Kontakte zu gewaltbereiten Terror-Anhängern!

Die FPÖ pflegt Kontakte zu rechtsextremen Terror-Anhängern. Die sind aber schwer abzuschieben, wie es die…

4. September 2024
  • Kärnten

Günstigste Mieten in ganz Österreich – Kärnten sichert mit neuer Wohnbauhilfe leistbares Wohnen ab

Nirgends wohnt man günstiger als in Kärnten -  damit das so bleibt organisiert die rot-schwarze…

3. September 2024
  • Gesellschaft

Das Eis durchbrochen: Wie es Island schafft, dass Frauen gleich viel verdienen wie Männer

Island zeigt vor, wie es geht: Männer und Frauen bekommen auf der kleinen Insel im…

2. September 2024