Knapp 200 Straßen vor und in der Nähe von Schulen sind in Paris autofrei. Dadurch sollen die Kinder sicher von und zur Schule gelangen und abgasfreie Luft atmen können. Auch Albanien, England, Italien und Tschechien haben mittlerweile ähnliche Schulstraßen-Projekte gestartet.
Die verkehrsberuhigten Schulstraßen lassen Kinder in den Pausen sicher vor der Schule herumtoben und geben Fußgängerinnen die Möglichkeit für eine kurze Auszeit vom Pariser Großstadttrubel. Einige der Straßen sind außerdem begrünt, so können Hitzeanstauungen vermieden und die Luftqualität für alle verbessert werden.
Schon als Paris im Jahr 2019 die ersten Schulstraßen einführt, erweisen sie sich als voller Erfolg. Kurz nach dem Pilotversuch in der Hauptstadt folgen ähnliche Modelle in ganz Frankreich. Zusätzlich zu einer Beschilderung, die die Straßen erkennbar macht, sind einige von ihnen mit beweglichen Barrieren ausgestattet, um zu vermeiden, dass Autos oder Motorräder gegen das Fahrverbot verstoßen. Besondere Regelungen gelten einzig für Notfälle wie Krankenwagen oder Feuerwehr, sowie Anwohnerinnen, die mit Schrittgeschwindigkeit auch weiterhin passieren dürfen.
Laut AREP, dem Architektur-Büro, mit dem die Stadt Paris für die Umsetzung des Projekts zusammenarbeitet, wolle man den Pariserinnen und Parisern dadurch die Möglichkeit geben, sich Schritt für Schritt den öffentlichen Raum zurückzuerobern. Bisher sind bereits in 15 der 20 Pariser Bezirke Schulstraßen zu finden, bis 2026 sollen weitere 100 folgen.
Zusätzlich zu den Schulstraßen hat Paris schon im Jahr 2018 in vier Arrondissements autofreie Tage eingeführt. Jeden ersten Sonntag im Monat gehören die Straßen in ausgewählten Innenstadt-Bezirken, darunter auch die bekannte Prachtstraße Champs-Elysées, von 10 bis 18 Uhr ausschließlich den Passantinnen. Wichtige Verkehrsknotenpunkte sind aus Sicherheitsgründen ausgenommen.
Auch abseits davon meint Paris es ernst mit seiner Vorbild-Funktion: Für die anstehenden Olympischen Spiele ab Juli überlegt die Stadt ebenfalls, die Autos aus der Innenstadt zu verbannen. So möchte man ein befürchtetes Verkehrschaos verhindern.
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