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Öko-Revolution: Burgenland will mit grünen Batterien und E-Autos bis 2030 klimaneutral werden

Das Burgenland will bis 2030 klimaneutral werden – und kommt diesem Ziel jetzt einen Schritt näher. Das Land entwickelt gemeinsam mit dem deutschen Batteriehersteller CMBlu einen neuen Stromspeicher, der ohne den teuren Rohstoff Lithium nur mit organischen Stoffen funktioniert. Damit könnte das Burgenland künftig 300 Megawatt-Strom speichern – drei Mal mehr, als das gesamte Bundesland an Energie verbraucht. Doch das ist noch längst nicht alles: Das Burgenland will bis 2030 den höchsten Anteil an E-Autos im Bundesländervergleich haben. Durch den Umstieg auf E-Mobilität werden über 100.000 Tonnen CO2 eingespart. 

Bereits umgesetzte Innovationen im Land der Sonne

Das Burgenland ist dafür bekannt, seinen CO2-Fußabdruck immer mehr reduzieren zu wollen, um so wenig wie möglich zur Erderwärmung beizutragen. Schon im Jänner setzte das Land der Sonne mit dem Paket „PumpenPeter“ ein klares Statement: Wer im Burgenland mit Öl- oder Gas heizt, kann ohne Anschaffungskosten auf eine geförderte Wärmepumpe umsteigen. Auch in der Windkraft verzeichnete das Burgenland schon Erfolge: 17 Windparks in 19 Ortschaften produzieren jährlich mehr als 1 Milliarde Kilowattstunden Ökostrom.

Der nächste Schritt in Richtung klimaneutrale Zukunft

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil präsentiert: Das Burgenland soll bis 2030 klimaneutral werden.
Präsentierten Kooperation zwischen Land Burgenland, Burgenland Energie und CMBlu Energy AG: v.l. LH Hans Peter Doskozil, BE-CEO Stephan Sharma, Dr. Peter Geigle (m.), Gründer und CEO der CMBlu Energy AG, BE-CFO Reinhard Czerny, MBA // Credits: Landesmedienservice Burgenland

Jetzt arbeitet das Burgenland gemeinsam mit dem Energiespeicherhersteller CMBlu an einem neuen umweltfreundlichen Speichersystem. Im Rahmen dessen unterzeichneten Land und Energie Burgenland einen Kooperationsvertrag mit dem deutschen Energiespeicherhersteller CMBlu. „Organic-Solid-Flow-Speicher“ ist der Name der innovativen technischen Lösung: Die organischen Speicher sollen im Land mehrere hundert Megawatt Strom speichern – und dies ganz ohne Lithium.

Kleines Lithium Q&A

Was ist Lithium?

Lithium ist das leichteste Metall auf der Erde und zählt zu den nicht nachwachsenden Rohstoffen. Es kommt zwar häufig vor, allerdings nur in sehr niedrigen Konzentrationen. Das silberweiße Leichtmetall führt schon bei Berührung zu schweren Verätzungen und Verbrennungen. Lithium kommt in geringen Konzentrationen in Mineralien vor und als gelöste Salze im Salzseen. Warum sind

Lithium Batterien umweltschädlich?

Ein besonders großes Problem ist beim Lithium-Abbau in Lateinamerika die Verschmutzung der Gewässer. Da das Flusswasser als Trinkwasser und zur Bewässerung der Felder verwendet wird, gefährdet eine Kontaminierung durch Lithium-Abbau die Gesundheit der Menschen in der Region. Hintergrund ist, dass beim Lithium-Abbau viele Chemikalien zum Lösen des Lithiums eingesetzt werden und nicht brauchbare Schwermetalle in die Umwelt gelangen. Die bedeutenden Umweltbelastungen ergeben sich durch Emissionen von Schadstoffen in Wasser, Boden und Luft, die beim Betrieb und durch die abgelagerten Abfälle entstehe.

Lithium in Österreich

In Österreich befindet sich das größte Lithiumvorkommen Europas – auf der Koralpe. Das wurde 2011 von der bisherigen Eigentümerin, der Kärntner Montanindustrie an die East Coast Minerals ECM, ein australisches Unternehmen, verkauft.

Der Lithium-Preis hat sich seit 2020 um 415 % erhöht. Das neue Speichersystem im Burgenland soll ganz ohne den umweltschädlichen und teuren Rohstoff funktionieren. Das stellt einen Durchbruch bei der Realisierung von Nicht-Lithium-basierten Großspeicherprojekten dar. Ein Projekt in diesem Ausmaß gibt es in Europa noch nicht. Bis 2025 soll die neue Energiespeicher-Methode im ganzen Land möglich sein. Damit hat das Burgenland gute Chancen seinem Ziel immer näher zu kommen: Bis 2030 klimaneutral sein.

Das können die CMBlu Speicher:

  • Werden lokal produziert
  • Materialien sind günstig in der Herstellung
  • Sie sind umweltfreundlich, nahezu vollständig recyclebar
  • Beinhalten keine seltenen oder prekären Rohstoffe (Unabhängigkeit von internationalen Lieferketten)

Die erste dieser „Grünen Batterien“ soll ihren Praxisstart noch dieses Jahr in Oberpullendorf haben. Bewährt sich dieser, kann man mit einer Speicherleistung von etwa 300 Megawatt rechnen – obwohl schon rund 100 Megawatt sollen für das Burgenland reichen sollen, sagt Peter Geigle, Geschäftsführer von CMBlu. Das bedeutet, dass das Burgenland drei Mal mehr Strom speichern kann, als es verbraucht.

Es geht noch mehr: Burgenland will bis 2030 die meisten E-Autos

Landesrat Heinrich Dorner und Landeshauptmann-Stellvertreterin präsentieren: Das Burgenland soll bis 2030 klimaneutral werden.
Präsentierten die E-Mobilitätsstrategie: Landesrat Heinrich Dorner, Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf // Credits: Landesmedienservice Burgenland

Am Dienstag präsentierten Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf und Landesrat Heinrich Dorner die E-Mobilitätsstrategie Burgenland. Ziel: Das Burgenland will im Bundesvergleich bis 2030 die meisten E-Autos haben. Damit können über 100.000t CO2 eingespart werden. Beim Kauf von E-Autos gibt es 3.000 Euro Förderung vom Bund und 2.000 Euro vom Land Burgenland. Die Ladeboxen für zu Hause werden ebenfalls mit 500 Euro gefördert. „E-Mobilität ist ein unverzichtbarer Baustein der Mobilität der Zukunft, der den öffentlichen Verkehr und die aktive Mobilität ergänzt. Nur durch einen erfolgreichen Umstieg auf emissionsfreie Fortbewegung schaffen wir es, das Klima zu schützen“, erklärte LHStv. Eisenkopf.

Auch Landeshauptmann Hans Peter Doskozil zeigt sich überzeugt von den bevorstehenden Projekten im Burgenland:

„Wir haben uns klar dazu bekannt, energieautark zu werden, preisautark zu werden. Wir bekennen uns zu erneuerbaren Energie und wir haben uns ein klares Ziel vorgenommen, 2030 klimaneutral zu sein.“

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