Das Burgenland unter Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) will bis 2025 die erste klimaneutrale Region Europas werden. Dazu investiert das Energieversorgungs-Unternehmen des Landes zwei Milliarden Euro und präsentiert ein Programm mit vier Säulen: Ausbau von Erneuerbarer Energie, Erweiterung der Netze, Digitalisierung und Einbindung der Kunden.
In Sachen Klimaschutz kann man sich vom Burgenland etwas abschauen. Das Bundesland im Osten Österreichs ist europaweit die Nummer 1 bei der Nutzung erneuerbarer Energie: Der Energieversorger des Burgenlands, die Energie Burgenland AG, setzt zu 100% Prozent auf Ökostrom. Im Jahr 2000 deckte erneuerbare Energie nur 3% des Strombedarfs ab, heute sind es aufs Jahr gerechnet sogar rund 150%.
Somit produziert das Burgenland nicht nur für den Eigenbedarf Strom, sondern kann auch andere Regionen des Landes mitversorgen. Darauf will man sich im Burgenland aber nicht ausruhen. Der Energieversorger hat Einzelheiten des „Programms Burgenland 2025“, einer Strategie für Klimaneutralität, präsentiert.
Das Programm für ein klimaneutrales Burgenland basiert auf vier Säulen: Ausbau von Erneuerbarer Energie, Erweiterung der Netze, Digitalisierung und Einbindung der Kunden. Um diese Punkte umsetzen zu können, will der Energieversorger zwei Milliarden Euro investieren. Rund 75% davon sollen in den Ausbau Erneuerbarer Energie fließen, das heißt Windkraft und Photovoltaik.
Derzeit produziert das Ökostrom-Unternehmen 900 Gigawatt-Stunden pro Jahr aus Windkraft. Bis 2025 soll die jährliche Menge an Strom aus ökologischer Produktion auf 3.000 Gigawatt-Stunden aus Windkraft und Photovoltaik verdreifacht werden. Um das zu schaffen, muss auch das Netz entsprechend ausgebaut werden. Nur so kann der Strom sicher zu den Verbrauchern und in das übergeordnete Netz gelangen.
Aber auch das Thema Digitalisierung soll nicht zu kurz kommen, damit die Verbraucher das Potenzial von Öko-Energie-Produkten voll ausschöpfen können. Das kann in Form von sogenannten “Erneuerbaren Energiegemeinschaften” passieren. Das ist beispielsweise auch im „Viertel Zwei“ in der Wiener Krieau der Fall, wo rund 100 Bewohner und Bewohnerinnen eine Strom-Community bilden. Dort wird Strom aus einer Photovoltaik-Anlage zwischen den Bewohnern und einem Speicher aufgeteilt.
Auch die Energie Burgenland AG bindet ihre Kundinnen und Kunden aktiv in den Kampf gegen den Klimawandel ein. Um einen Teil zur Klimaneutralität beizutragen, können sich Interessierte auf der Plattform www.weiterdenker.at registrieren. Die Plattform ist eine gemeinsame Initiative von Land und Energie Burgenland und vernetzt Menschen, die sich für den Klimaschutz einsetzen wollen.
Nach der Registrierung wird man eingeladen, einen „Zukunftsbaum“ im Burgenland zu pflanzen und erhält Zugang zu weiteren klimafreundlichen Angeboten, wie dem „SonnenAbo“. Damit können Interessierte auf Sonnenstrom umsteigen, indem sie auf der Plattform ein Photovoltaik-Projekt auswählen und eine Paneele mieten. Außerdem können registrierte „Weiterdenker“ auch eigene Ideen zu Projekten für den Klimaschutz auf der Plattform posten.
Mit einem Finanzierungsmix aus Eigen- und Fremdkapital will man die stolze Summe von zwei Milliarden Euro aufbringen. Zehn bis 20% davon sollen von eigener Seite kommen, der Rest aus Fremdfinanzierung. Dabei betonen der Vorstandsvorsitzende Stephan Sharma und Finanzvorstand Reinhard Czerny, dass sie bei den Investitionen vernünftig und durchdacht vorgehen.
Mit der Investition von zwei Milliarden Euro will die Energie Burgenland ihre Gewinne verdoppeln und die CO2-Ausstöße im Burgenland halbieren. Das Programm beinhaltet außerdem den Plan, über 6.000 neue Arbeitsplätze zu schaffen. Zudem gehen Sharma und Czerny davon aus, dass die Investitionen und geplanten Maßnahmen eine Wertschöpfung von 530 Millionen Euro für das Burgenland bringen werden.
Laut einer Studie des Klima-Instituts IASS könnten Wind- und Sonnenenergie ganz Europa vollständig mit Öko-Strom versorgen. In Ballungsräumen und stark besiedelten Städten wie Berlin oder Wien müssten umliegende Regionen den Energieverbrauch allerdings ausgleichen, da einige Metropolen ihren Energiebedarf nicht decken können. Dennoch wäre eine Selbstversorgung mit Öko-Strom technisch flächendeckend möglich, wenn es genug Kooperationen zwischen Gemeinden, Regionen und Ländern gäbe.
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