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Blutverschmierte Schweine mit Beiß-Spuren und Riesenbeulen: Hat Styriabrid-Aufsichtsrat seinen Schweinemastbetrieb nicht im Griff?

So schlimm sehen die Zustände auf einem Schweine-Hof in der Steiermark aus. // Bildcredits: VGT - VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN

Bezirk Leibnitz: Schweine mit riesigen Beulen und blutenden Beiß-Spuren am ganzen Körper: In einem steirischen Schweinemastbetrieb deuten veröffentlichte Bilder des VGT (“Verein gegen Tierfabriken”) auf einen Hygiene- und Tierschutz-Skandal hin. Der Besitzer soll laut VGT Aufsichtsrat der Styriabrid, der größten Lobby für Schweinebauern, in der Steiermark sein.

Schon wieder ist es passiert! Der VGT deckt den nächsten Mastbetrieb-Skandal auf – diesmal ist es ein Schweine-Hof in der Steiermark.  Der Betreiber der Anlage, soll Aufsichtsrat der Styriabrid – dem größten steirischen Vermarkter, Berater und Serviceanbieter für Schweinebetriebe – sein. Styriabrid vertritt nach eigenen Angaben mehr als die Hälfte der steirischen Schweinebäuer:innen und damit mehr als 1.200 Betriebe. 

Der Hof des Styriabrid-Funktionärs soll sogar das AMA-Gütesiegel tragen. Wie das geht, weiß nicht einmal der VGT. Wegen der schockierenden Bilder aus dem Skandal-Betrieb hat der Verein gegen Tierfabriken  Anzeige bei der Bezirkshauptmannschaft Leibnitz erstattet.

Leibnitz/Steiermark: Tierschutzskandal bei Styriabrid-Funktionär – vernachlässigt er seine Schweine?

“Ein Schwein liegt zitternd am Boden – hinter ihm beißen blutverschmierte Artgenossen und Artgenossinnen in den herausquellenden Mastdarmvorfall des Schweins“, so beschreibt der VGT die Aufnahmen. Rund 30 Schweine befinden sich gemeinsam in einer engen Bucht auf einem Vollspaltenboden und haben kaum Platz sich zu bewegen, geschweige denn umzudrehen eine Chance sich zurückzuziehen. 

Die Fotos und Videos sind Anfang Februar aufgenommen worden und wurden dem VGT zugespielt. Darauf zu sehen:  schockierende Zustände, die man in Österreich nicht vermuten würde. Das Leid, das den Tieren zugefügt wird, würde man unter dem “AMA Gütesiegel” nicht erwarten. 

Blutendes Schwein mit Mastdarmvorfall auf einem Vollspaltenboden! (Copyright: VGT.at – VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN)

Damit solche Bilder der Vergangenheit angehören: SPÖ kämpft gegen Vollspaltenböden und unnötiges Tierleid

Im Nationalrat wurde schon 2022 das Verbot von Vollspaltenböden fixiert. Allerdings mit einer Übergangsfrist bis 2040. So lange hätten  Betriebe Zeit gehabt, um die Vollspaltböden zu ersetzen. Der Verfassungsgerichtshof hat nun auf Beschwerde der SPÖ Burgenland hin entschieden, dass diese Frist zu lang und sachlich nicht gerechtfertigt ist. Die Mastbetriebe und Höfe müssen schneller umgebaut werden: Die SPÖ fordert ein komplettes Verbot bis 1. Januar 2025. So soll Tierleid in Österreich möglichst verhindert werden. Die ÖVP legt sich allerdings quer. 

ÖVP blockiert wenn es um Tierwohl geht

Weshalb überhaupt eine so lange Übergangsfrist eingeführt wurde, liegt an der ÖVP. Denn anstatt Tierwohl- und Hygienemaßnahmen voranbringen zu wollen, geht es ihnen nur darum, die Interessen der großen Mastbetrieben voranzutreiben. Die hätten kein Interesse an guten Zuständen für die Tiere meint auch  Dietmar Keck, Tierschutzsprecher der SPÖ:en. 

„Bisher hat noch jeder Minister, der vom ÖVP-Bauernbund in die Regierung entsandt wurde, Tierschutz verhindert. Am Altar des Koalitionsfriedens gaben die Grünen am Rücken leidender Tiere den Kampf um den Tierschutz auf.“ 

Das zeigt auch die in der Steiermark zuständige Landesrätin Simone Schmiedtbauer (ÖVP). Sie betonte in einem Interview mit der Kleinen Zeitung, dass die Übergangsfrist aus ihrer Sicht so lang wie möglich sein solle. Beim Konsum spiele es für sie keine Rolle, aus welcher Haltung das Tier kommt. Ob sie das auch noch sagt, sobald sie die aktuellen Bilder aus dem Skandal-Mastbetrieb sieht? 

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