Tirol

Tirol: Nach TIWAG prüft nun auch TIGAS ob Preiserhöhungen rechtmäßig waren

Die TIGAS sorgt nicht nur „für Wärme in Tirol und darüber hinaus“, sondern vor allem für Gaspreiserhöhungen an die Tiroler:innen. Die für Juli geplante nächste Preiserhöhung will die TIWAG-Tochter nun aber doch noch einmal prüfen. Ein gemeinsames Rechtsgutachten der AK Tirol und Salzburg, hat zuerst die ebenfalls zu 100 Prozent in Landesbesitz befindliche TIWAG (Tiroler Wasserkraft AG) dazu veranlasst, bereits durchgeboxte Preiserhöhungen nochmal anzuschauen.

Bis Ende März will die TIGAS ihre für Juli geplanten Preiserhöhungen nochmal überprüft haben. In den vergangenen Tagen standen landeseigene Betriebe in mehreren Bundesländern in der Kritik. Laut eines AK-Rechtsgutachtens hätten Energieanbieter unrechtmäßig Preise erhöht.

Preiserhöhungsstopp bei der TIGAS?

Nach bisherigen Plänen sollten die Gaspreise im Juli von circa 5,9 Cent pro kWh auf 15,8 Cent pro kWh steigen. Das will man laut TIGAS-Chef Georg Tollinger nun noch einmal überprüfen. Man sei als TIGAS beim Gas-Einkauf vom Großhandel abhängig und gewissen Preisschwankungen ausgesetzt gewesen.

Wenn die Börsenpreise nach unten gehen, gingen zeitversetzt auch die Preise für die Endkungen wieder nach unten, beteuerte er gegenüber der Tiroler Tageszeitung. Es scheine nicht gänzlich unrealistisch, dass man doch noch Preis-Abmilderungen für die Kund:innen im Juli hinbekomme.

TIGAS versorgt 175 Gemeinden in Tirol

Die Preiserhöhungen waren von mehreren Seiten in Verruf geraten. Prominent äußerte sich der Vorsitzende der sozialdemokratischen Tiroler Gewerkschafter, Bernhard Höfler. Er forderte sofortige Rückzahlungen, falls seitens der landeseigenen Energiebetriebe den Kund:innen zu hohe Preise verrechnet wurden.

Die TIGAS ist die Tochter der landeseigenen TIWAG (Tiroler Wasserkraft AG). 86 Prozent Anteile hat die TIWAG, die 14 restlichen Prozent sind im Besitz der Innsbrucker Kommunalbetriebe (IBK). Das Gasnetz umfasst eine Gesamtlänge von 4000 km. Die TIGAS ist auch in den Geschäftsfeldern Fernwärme, Biogas und Energieanlagen-Management aktiv.

Romana Greiner

Romana recherchiert am liebsten über die großen Ungerechtigkeiten unserer Gesellschaft: Warum bekommt eine Mitarbeiterin 200 Mal weniger Gehalt als der Konzernchef? Wieso sind die Volksschullehrerin oder der Briefträger immer noch so schlecht entlohnt? Als Chefredakteurin leitet sie seit 2023 die NeueZeit und ihr engagiertes Team. Um vom Redaktionsalltag den Kopf frei zu bekommen, ist sie gern in der Natur sporteln oder auf Konzerten.

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