Politik

20 Jahre Fixstrom-Garantie in Trumau: Über 1.370 Menschen bilden größte Energiegemeinschaft Österreichs

20-jährige Fixstrom-Garantie überzeugte bereits mehr als 600 Mitgliedshaushalte: In Trumau gibt es seit Juli 2024 die „Energiegemeinschaft Trumau“. Mitglieder bezahlen für Strom nur zwölf Cent brutto pro Kilowattstunde – und das mit einem einmaligen Einstiegsbeitrag von 10 Euro. Seit Juli sind 627 Haushalte oder 1.370 Mitglieder der Gemeinschaft beigetreten.

Noch nicht einmal ein halbes Jahr ist die Energiegemeinschaft Trumau alt – schon ist sie die größte von ganz Österreich. In der rund 3.700 Einwohnergemeinde Trumau haben die Menschen das geschafft, wovon ganz Österreich träumt: leistbaren Strom zu haben. Gerade jetzt, wo die Stromnetzkosten Anfang des Jahres wieder steigen, schlägt Trumau eine andere Richtung ein. Möglich gemacht hat das ein Projekt, das Bürgermeister Andreas Kollross gestartet hat – die „Energiegemeinschaft Trumau“.

627 Haushalte: Größte Energiegemeinschaft in wenigen Monaten

Die Preise explodierten und das Leben wurde für viele Menschen zunehmend teurer. Andreas Kollross (SPÖ) war klar, es gehört etwas getan. Gemeinsam mit zwei Unternehmen hat er das Projekt gestartet. Weniger als ein halbes Jahr später, schlägt es auch österreichweit große Wellen.

In nur vier Monaten haben sich 627 Haushalte bei der Energiegemeinschaft angemeldet – das entspricht einem Drittel aller Haushalte in Trumau. Gemeinsam haben diese Haushalte bereits 247.846 kWh bezogen und dabei 22.306,14 Euro eingespart. Anders formuliert: Circa 1.370 Trumauer Bürgerinnen und Bürger profitieren mittlerweile von günstigerem Strom durch ihre Gemeinde, erzählt Bürgermeister Kollross.

Der Blick auf die Stromrechnung war für viele ein Schlag in die Magengrube. Nun können die Bürgerinnen und Bürger von Trumau wieder leistbaren Strom beziehen. Mitglied ist, wer einen Einstiegsbetrag von 10 Euro einzahlt. Ab dann kann man günstigeren Strom beziehen – und zwar für 20 Jahre garantiert.

Günstiger Strom: Findet „Energiegemeinschaft Trumau“ österreichweite Nachahmer?

Weitere Energiegemeinschaften gibt es in ganz Österreich, aber nur wenige sind in kurzer Zeit so groß geworden, wie die in Trumau. Nun möchte man in der niederösterreichischen Gemeinde aber noch weiterdenken: Im zweiten Ausbauschritt will Trumau die Anzahl der Kilowattstunden, die pro Jahr bezogen werden können, für Haushalte auf 5.000 kWh verdoppeln. Betriebe und Vereine sollen statt bisher 4.000 kWh dann 7.500 kWh pro Jahr beziehen können.

Bürgermeister Andreas Kollross und die geschäftsführende Gemeinderätin der Energiegemeinschaft, Kerstin Bieringer ziehen Anfang Dezember eine 1. Bilanz.

Um das zu ermöglichen sind die „Heimwatt“ der Firma BLOCH3 und die Nobile Group dabei. Der Strom der Energiegemeinschaft Trumau wird zum Teil lokal – z.B. durch Photovoltaik-Anlagen der Gemeinde – produziert. Der Rest kommt vom Vertragspartner BLOCH 3 – Heimwatt, einem Familienunternehmen, und besteht zu 100 % aus erneuerbarer Energie (Photovoltaik, Wasserkraftanlagen, Biogas-Anlagen oder Windräder). Bei einer ersten Bilanz Anfang Dezember erzählt etwa der Geschäftsführer von BLOCH3/Heimwatt, Martin Blochberger:

Das Trumauer Strommodell macht Gemeinden auch unabhängiger von ausländischen Energieimporten.

Dass Trumau aber so einen Erfolg einfahren konnte, wundert Beobachter:innen wenig. Ganz Österreich stehen auch 2025 höhere Netzkosten bevor – 25 Prozent mehr im Schnitt. Das kann den an der Energigemeinschaft teilnehmenden Trumauerinnen und Trumauern glücklicherweise egal sein.


Wer mehr Infos über die Energiegemeinschaft möchte, klickt ganz einfach hier, um zu einem FAQ der Gemeinde zu gelangen.

NeueZeit Redaktion

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NeueZeit Redaktion
Tags: Andreas Kollross Energieunabhängigkeit strompreis Trumau

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