Am 26. September wählt Oberösterreich einen neuen Landtag. Das Rennen um Platz 2 ist völlig offen. In der neuesten OÖ-Umfrage von IFES überholt die SPÖ die FPÖ und liegt als neuer Zweiter einen Prozentpunkt vor den Freiheitlichen.
Der Wahlkampf in Oberösterreich biegt in die Zielgerade ein. Und genau dort zünden die Sozialdemokraten jetzt offenbar einen Turbo: Die SPÖ überholt in der neuesten IFES-Umfrage die FPÖ und ist neuer Zweiter. Aber das Rennen bleibt spannend und wird wohl erst auf den letzten Metern entschieden, denn die Roten (20%) liegen derzeit nur einen Prozentpunkt vor den Freiheitlichen (19%). Kopf an Kopf, alles ist möglich.
Schon länger klar ist Platz 1: Die ÖVP kommt laut Umfrage auf 39% der Stimmen. Bei den Grünen wollen derzeit 13% der Wählerinnen und Wähler in Kreuz machen – sie belegen damit den sicheren vierten Platz, der auch zu einem Sitz in der nach Proporz besetzten Landesregierung reicht.
5% der Befragten wollen den NEOS ihre Stimme geben. Und die zum ersten Mal antretende Liste MFG („Menschen, Freiheit, Grundrechte“) kommt laut Umfrage auf 4% der Stimmen. Das würde für die neue Partei – sie ist impfskeptisch und will alle Corona-Maßnahmen aufheben – knapp zum Einzug in den oberösterreichischen Landtag reichen.
Das Forschungsinstitut IFES befragte für die neueste „Sonntagsfrage“ 838 Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher. Die Landtagswahl findet am 26. September statt.
SPÖ hat für Wähler die „besten Konzepte“ für Arbeitsplätze
Wichtigstes Themenfeld für die Wählerinnen und Wähler ist laut IFES-Umfrage „Wirtschaft und Arbeitsplätze“. Und genau dort kann der neue Zweite, die SPÖ, punkten. 32% sagen in einer Befragung für die „Kronen-Zeitung“, dass die Sozialdemokraten die besten Ideen und Konzepte haben, wenn es um Arbeitsplätze geht.
Auch bei Gesundheit & Pflege, Wohnen und Kinderbetreuung trauen die befragten Oberösterreicher der SPÖ am meisten zu. Rote Spitzenkandidatin ist Birgit Gerstorfer. Sie war vor ihrem Einstieg in die Politik Geschäftsführerin des Arbeitsmarktservices in Oberösterreich und ist seit 2016 als Soziallandesrätin für die Pflege im Bundesland zuständig.
Minus 11%: Totalabsturz für die FPÖ bei OÖ-Umfrage
Einen regelrechten Totalabsturz legt hingegen die FPÖ hin. Bei der letzten Landtagswahl 2015 kamen die Freiheitlichen noch auf 30% der Stimmen – in der neuesten Umfrage wollen nur mehr 19% ihr Kreuz bei den Blauen machen.
Dabei steht FPÖ-Landesparteichef Manfred Haimbuchner ohnehin schon unter Druck. Zuletzt verlor er das innerparteiliche Match gegen Herbert Kickl, den er als Bundesparteichef eigentlich verhindern wollte. Dann regte Haimbuchner an, eine Diskussion über eine Corona-Impfpflicht „in gewissen Betreuungsberufen, etwa im Pflegesegment,“ zu führen. Haimbuchner ist gegen eine generelle Impfpflicht, kann sich aber vorstellen, die Liste der verpflichtenden Impfungen für Spitalsmitarbeiter um die Covid-Impfung zu erweitern.
Damit schert er aus der blauen Parteilinie aus. Das dürfte der FPÖ in Oberösterreich einige Stimmen kosten, die zur strikteren Impfgegner-Partei MFG abwandern könnten.